Aufregung um Hülkenberg-Team: Justiz beschlagnahmt Formel-1-Trucks
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Aufregung um Hülkenberg-Team: Justiz beschlagnahmt Formel-1-Trucks

Nach dem Großen Preis von Zandvoort kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall: Die niederländische Justiz beschlagnahmte die Trucks des Formel-1-Teams Haas. Diese Maßnahme sorgte für erhebliche Unruhe in der Rennsportszene. Haas, das Team, für das der deutsche Fahrer Nico Hülkenberg seit der letzten Saison fährt, geriet somit ins Visier der Justiz. Der Grund für diesen drastischen Schritt liegt in einer angeblich ausstehenden Zahlung von rund neun Millionen Euro, die das US-Rennteam seinem früheren russischen Hauptsponsor Uralkali schuldet.

Hintergrund: Die Verbindung zwischen Haas und Uralkali

Die Geschäftsbeziehung zwischen Haas und Uralkali hat eine turbulente Geschichte. Uralkali, ein russisches Düngemittelunternehmen, war einst Hauptsponsor von Haas und eng mit dem Team verbunden, vor allem durch den damaligen Fahrer Nikita Mazepin. Nikita Mazepin, Sohn des Mehrheitseigners von Uralkali, Dimitri Mazepin, war von 2021 bis 2022 als Fahrer für das Haas-Team aktiv. Die Zusammenarbeit endete jedoch abrupt nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022. Haas trennte sich sowohl von Mazepin als auch von Uralkali und setzte damit ein klares Zeichen gegen die russische Aggression.

Schiedsgerichtsurteil und die Konsequenzen

Im Juni 2024 entschied ein Schweizer Schiedsgericht, dass Haas verpflichtet ist, einen erheblichen Teil der Sponsorgelder an Uralkali zurückzuzahlen. Das Gericht stellte fest, dass die Kündigung des Vertrags durch Haas zwar rechtmäßig gewesen sei, dennoch dürfe das Team nur einen Teil der rund 13 Millionen Euro, die Uralkali gezahlt hatte, behalten. Die restlichen neun Millionen Euro sollten zurückerstattet werden. Diese Entscheidung stellte Haas vor eine erhebliche finanzielle Herausforderung, die nun in der Beschlagnahmung der Trucks gipfelte.

Der aktuelle Stand: Eine verzögerte Zahlung

Laut einem Sprecher von Haas wurde die Zahlung der neun Millionen Euro bereits am Freitag veranlasst, doch offenbar hat das russische Unternehmen die Summe noch nicht erhalten. Es wird berichtet, dass die Zahlung über ein Konto im Nahen Osten abgewickelt werden sollte, was möglicherweise zu Verzögerungen führte. Gene Haas, der Eigentümer des Teams, versicherte am Sonntagnachmittag, dass „jetzt alles geregelt ist“. Diese Aussage konnte die Beschlagnahmung der Trucks jedoch nicht verhindern.

Die Auswirkungen auf das Team und die bevorstehenden Rennen

Die Situation könnte erhebliche Auswirkungen auf die weiteren Rennen der Saison haben. Bereits am Donnerstag tauchte ein Gerichtsvollzieher im Fahrerlager von Zandvoort auf und setzte eine einstweilige Verfügung durch, die das Team daran hindert, das Land zu verlassen. Sollte die Zahlung nicht bis Dienstag eintreffen, müsste das Team in den Niederlanden verbleiben, was die Teilnahme am nächsten Rennen in Monza ernsthaft gefährden würde. Gene Haas selbst darf das Land ebenfalls nicht verlassen, solange die Zahlung nicht bestätigt ist.