Das Matterhorn, ein majestätischer Gipfel in den Schweizer Alpen, ist für viele Alpinisten ein Traumziel. Jährlich zieht der markante Berg mit seiner Höhe von 4478 Metern Tausende von Bergsteigern an. Doch dieser Traum kann sich schnell in einen Albtraum verwandeln. In der vergangenen Woche ereigneten sich drei tödliche Unfälle, bei denen Bergsteiger in den Tod stürzten.
Tragische Unfälle in der Höhe
Innerhalb weniger Tage verloren drei Menschen ihr Leben beim Versuch, das Matterhorn zu bezwingen. Die Polizei des Kantons Wallis gab bekannt, dass der letzte dieser tragischen Unfälle am Freitag stattfand. Ein Mann, der vermutlich alleine unterwegs war, verlor auf etwa 4200 Metern Höhe den Halt und stürzte 800 Meter in die Tiefe, wo er auf dem Matterhorngletscher aufschlug.
Zwei Tage zuvor hatten zwei weitere Bergsteiger ihren Weg auf den Gipfel angetreten. Sie starteten am frühen Mittwochmorgen von einer Berghütte aus, kehrten jedoch nie zurück. Eine Suchaktion wurde eingeleitet, und bei einem Erkundungsflug entdeckten Rettungskräfte die leblosen Körper der beiden in der Nordwand des Matterhorns. Sie waren 1000 Meter in die Tiefe gestürzt.
Gefährliche Wetterbedingungen
Der Wirt der Hörnlihütte, in der die beiden Bergsteiger vor ihrem Aufbruch übernachtet hatten, vermutet, dass eine plötzlich aufziehende Gewitterfront zu dem Unglück beigetragen haben könnte. „Die hat sie wahrscheinlich erwischt“, erklärte er. In den Alpen können Wetterumschwünge extrem schnell und unvorhersehbar sein, was selbst erfahrene Bergsteiger in Lebensgefahr bringen kann.
Identität der Opfer unklar
Bislang konnte keiner der drei Verunglückten identifiziert werden. Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache laufen noch, wie die Polizei mitteilte. Der Tod der Bergsteiger reiht sich in eine lange Liste von tragischen Unglücksfällen am Matterhorn ein. Seit der Erstbesteigung des Berges im Jahr 1865 haben etwa 600 Menschen ihr Leben dort verloren.
Der gefährliche Reiz des Matterhorns
Das Matterhorn gilt für viele als ein relativ einfacher Berg zum Besteigen, was jedoch ein trügerischer Irrglaube ist. Experten warnen davor, dass gerade diese Fehleinschätzung den Berg so gefährlich macht. Unerfahrene Bergsteiger, die ihre Fähigkeiten überschätzen, wagen sich oft ohne professionelle Führung auf den Berg. Dies erhöht die Gefahr von Unfällen erheblich.
Kurt Lauber, der von 1995 bis 2018 Hüttenwart auf der Hörnlihütte war, berichtete schon vor Jahren, dass 20 bis 30 Prozent der Bergsteiger ohne Führer auf Tour gehen. Viele dieser unerfahrenen Alpinisten stammen aus Osteuropa, Deutschland und Großbritannien und sind oft nicht einmal angeseilt. „Damit gefährden sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kollegen, nachfolgende Seilschaften und schließlich die Rettungsmannschaften“, warnte Lauber.