Neue Unwetter im Schweizer Kanton Tessin könnten nach Einschätzungen des Krisenstabes an diesem Wochenende Menschen in Lebensgefahr bringen. Die Behörden haben daher die Evakuierung fast eines gesamten Tals angeordnet.
Evakuierung des Bavonatals
Die Bewohner des Bavonatals im oberen Maggiatal werden mit Hubschraubern evakuiert, wie die Kantonspolizei berichtete. Aus Vorsicht habe man beschlossen, fast alle Einwohner des Tals in Sicherheit zu bringen. Die Zufahrtsstraßen sollen anschließend gesperrt werden, hieß es am Freitag.
Drei Todesopfer nach Erdrutsch
Vor einer Woche kamen in Fontana im Bavonatal drei deutsche Urlauberinnen ums Leben. Ein Erdrutsch, ausgelöst durch heftige Regenfälle, hatte ihre Unterkunft zerstört. Weiter unten im Tal hatten die Wassermassen des Flusses Maggia eine Brücke teilweise zum Einsturz gebracht. Die Maggia mündet bei Locarno in den Lago Maggiore.
Veränderung des Geländes
Das Gelände im Bavonatal hat sich durch die Wassermassen eines kleinen Zuflusses zur Maggia stark verändert. Der Zufluss war erheblich angeschwollen und hatte das Gelände überflutet. Es sei nun schwierig, vorherzusagen, was bei neuen, selbst weniger starken Regenfällen passieren könnte, so die Kantonspolizei.
Abgelegene Dörfer betroffen
Wie viele Menschen betroffen sind oder wie viele Touristen sich möglicherweise noch in der Gegend aufhalten, teilte die Polizei nicht mit. In dem abgelegenen Bavonatal gibt es nur wenige kleine Weiler. Für von der Evakuierung Betroffene, die nicht bei Bekannten oder Verwandten unterkommen können, wurde in Ascona eine Notaufnahme eingerichtet.