Europa wird derzeit von schweren Unwettern und extremen Regenfällen heimgesucht, die zu großflächigen Überschwemmungen geführt haben. Mehrere Länder kämpfen gegen die Fluten, Rettungskräfte sind im Dauereinsatz, um Menschen aus gefährlichen Situationen zu retten. Besonders betroffen sind Österreich, Polen, Tschechien und Rumänien, wo hunderte Gemeinden evakuiert und Katastrophenalarme ausgelöst wurden.
Black Hawk im Einsatz bei Markersdorf, Österreich
Am 15. September 2024 kam es in Niederösterreich bei Markersdorf zu einem dramatischen Rettungseinsatz. Ein Black Hawk S-70 des österreichischen Bundesheers musste zwei Menschen von der überfluteten Bundesstraße 19 retten, da Rettungsfahrzeuge in den Fluten stecken geblieben waren. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen und der unzugänglichen Straßen war eine Evakuierung auf dem Landweg unmöglich.
Die Region Waldviertel nördlich von Wien ist besonders betroffen. Hier hat der Fluss Kamp, ein Nebenfluss der Donau, bereits gefährliche Hochwasserstände erreicht. Mehr als 42 Gemeinden wurden zu Katastrophengebieten erklärt. Der Stausee Ottenstein droht überzulaufen, was die Lage weiter verschärft.
Polen und Tschechien: Katastrophale Regenfälle
Auch Polen und Tschechien sind von den heftigen Regenfällen stark betroffen. In Polen bezeichnete Premierminister Donald Tusk die Nacht zum Sonntag als „dramatische Herausforderung“. Besonders im Südwesten Polens sind zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten. In der Region Glatzer Schneegebirge an der Grenze zu Tschechien war die Situation an einem Staudamm in Miedzygorze kritisch. Obwohl Hochwasser abgelassen wurde, erreichte der Damm seinen Höchststand, und tiefergelegene Dörfer mussten evakuiert werden.
Im tschechischen Opava, nahe der Grenze zu Polen, wurden tausende Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht, da der Fluss Obere Betschwa über die Ufer trat. Auch in anderen Teilen Tschechiens wurden Evakuierungen durchgeführt.
Rumänien: Vier Todesopfer durch die Fluten
In Rumänien kamen durch die Unwetter mindestens vier Menschen ums Leben. Rettungskräfte sind im Dauereinsatz, um weitere Opfer zu verhindern und betroffene Gebiete zu evakuieren. Auch hier führen die heftigen Regenfälle zu Überschwemmungen und massiven Schäden an Infrastruktur und Wohngebäuden.
Deutschland: Kleinere Überschwemmungen, aber steigende Hochwassergefahr
In Deutschland ist die Lage derzeit noch weniger dramatisch, aber auch hier gibt es kleinere Überschwemmungen. Besonders in Bayern und Sachsen haben starke Regenfälle dazu geführt, dass Bäche über die Ufer traten und Straßen überschwemmt wurden. Meteorologen erwarten jedoch, dass die Niederschläge bis Sonntagmorgen nachlassen werden. Allerdings werden ab Sonntagmittag erneut langanhaltende Regenfälle in Sachsen und Teilen Bayerns erwartet, die die Situation verschärfen könnten.
In den kommenden Tagen rechnen Experten auch in anderen Regionen Deutschlands mit Hochwasser. Insbesondere in Brandenburg und entlang der Flüsse Lausitzer Neiße, Oder und Elbe wird eine Hochwasserwelle erwartet, die durch die Regenfälle in Polen und Tschechien ausgelöst wird. Sachsens Landeshauptstadt Dresden bereitet sich auf steigende Pegelstände vor. Am Vormittag des Sonntags könnte die Elbe einen Stand von vier Metern erreichen, was Alarmstufe 1 auslösen würde. Sollte sich die Lage weiter verschärfen, könnte in der kommenden Woche sogar die höchste Alarmstufe 4 ausgerufen werden.