Kalifornien steht vor einer potenziellen Katastrophe. Die Region, insbesondere der Großraum Los Angeles, erlebt derzeit eine besorgniserregende Erdbebenaktivität. Nach Jahren relativer Ruhe haben sich in den letzten Tagen mehrere Beben der Stärke 5 ereignet. Diese Entwicklungen lassen die Bevölkerung in Alarmbereitschaft versetzen.
Aktuelle Erdbebenaktivität
Die jüngsten Erdstöße in Los Angeles haben viele Einwohner verunsichert. Laut dem Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam ist Kalifornien eine der am meisten gefährdeten Regionen weltweit. Prof. Marco Bohnhoff, Leiter der Geomechanik am GFZ, äußert sich besorgt: „Diese neuen Beben waren ein Weckruf. Wir befinden uns in einer kritischen Phase.“
Historische Rückblicke
Um die Gefahrenlage besser zu verstehen, ist ein Blick in die Vergangenheit unerlässlich. Das katastrophale Beben von 1906 in San Francisco, bei dem etwa 3000 Menschen ums Leben kamen, gilt als eines der schlimmsten in der US-Geschichte. Auch Los Angeles hat wiederholt schwere Erdbeben erlebt, das letzte signifikante Beben ereignete sich 1994.
Geologische Gegebenheiten
Beide Städte befinden sich entlang der berüchtigten San-Andreas-Verwerfung, einer der aktivsten Störungszonen weltweit. Hier driftet die Pazifische Platte an der Nordamerikanischen Platte vorbei. Prof. Bohnhoff erklärt: „Diese Erdplatten bewegen sich permanent weiter, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Dadurch kommt immer mehr Energie ins System, die sich eines Tages entladen wird.“
Zukünftige Risiken
Die Gefahr eines großen Bebens in Kalifornien ist sehr real. Laut Bohnhoff besteht eine 99-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass in den nächsten 30 Jahren ein starkes Beben mit einer Magnitude über 7 auftritt. Die US-Regierung schätzt, dass ein solches Ereignis bis zu 15.000 Todesopfer fordern könnte.
Notfallvorbereitungen
Um die Bevölkerung auf den Ernstfall vorzubereiten, werden jährlich Erdbeben-Übungen durchgeführt. In diesen Übungen lernen die Teilnehmer, wie sie sich in einem Erdbebenfall verhalten sollen: Ruhe bewahren, Treppen und Fahrstühle meiden, im Haus bleiben und Schutz unter stabilen Möbeln suchen.