Vulkaneruption auf Island: Sundhnuksgigar spuckt erneut Lava
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Vulkaneruption auf Island: Sundhnuksgigar spuckt erneut Lava

In der Nacht zu Donnerstag ereignete sich auf der Reykjanes-Halbinsel in Island ein erneuter Vulkanausbruch. Die Eruption ging von der Sundhnuksgigar-Vulkanspalte aus, die nahe dem Fischerort Grindavík liegt. Zur Sicherheit wurde der Ort evakuiert, obwohl keine Infrastruktur direkt bedroht ist, wie der isländische Wetterdienst (IMO) mitteilte.

Siebter Ausbruch innerhalb eines Jahres

Seit Dezember 2023 ist dies bereits der siebte Ausbruch auf der Halbinsel. Die aktuelle Eruption wird jedoch als kleiner und weniger intensiv eingeschätzt als die vorherigen. Laut IMO-Experten Benedikt Ofeigsson strömt die Lava in geringerem Ausmaß und langsamer als bei früheren Ereignissen.

Anhaltende seismische Aktivität

Island zählt 33 aktive Vulkansysteme. Besonders die Region rund um die Reykjanes-Halbinsel zeigt seit Jahren verstärkte seismische Aktivitäten. Nach einer Ruhephase von fast 800 Jahren begann 2021 eine Serie von Ausbrüchen, die immer wieder längliche Erdspalten öffnen, aus denen Lava an die Oberfläche tritt.

Schäden und Auswirkungen auf Grindavík

Der Ort Grindavík war bereits im Januar 2024 schwer von einem Ausbruch betroffen. Damals zerstörte die Lava mehrere Häuser, was zur teilweisen Umsiedlung der Bevölkerung führte. Seither hat der isländische Staat fast alle Gebäude des Ortes aufgekauft, während viele der 4000 Bewohner den Ort verlassen haben. Aktuell hielten sich nur noch etwa 50 Menschen dort auf.

Besonderheit der Spalteneruptionen

Im Gegensatz zu klassischen Vulkanbergen, die oft Aschewolken ausstoßen, entstehen auf der Reykjanes-Halbinsel Spalteneruptionen. Hierbei tritt Lava aus langen Rissen in der Erdoberfläche aus. Diese Eruptionsart verursacht in der Regel keine Aschewolken, wie sie etwa beim Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 entstanden, der den internationalen Flugverkehr tagelang beeinträchtigte.

Island bleibt ein geologisch aktives und faszinierendes Ziel, wo die Kraft der Natur immer wieder ihre beeindruckenden und oft zerstörerischen Seiten zeigt.