Tausende Touristen und Einheimische verlassen unter Hochdruck die Insel, nachdem in den letzten zwei Tagen über 200 Erdbeben die Region erschütterten. Experten befürchten, dass ein noch stärkeres Beben bevorsteht, das die Insel in Gefahr bringen könnte.
Die Seismische Bedrohung: Beben zwischen 3 und 4,7 auf der Richterskala
Die Erde bebte auf Santorini in den letzten 48 Stunden mit einer Stärke von bis zu 4,7 auf der Richterskala. Laut Seismologen könnte dies nur der Vorbote eines weitaus stärkeren Hauptbebens sein. Amateuraufnahmen zeigen dramatische Szenen von Geröllmassen, die sich von den Klippen lösen und ins Meer stürzen.
Fluchtwelle: Fähren und Flüge ausgebucht
Die Insel, bekannt für ihre schneeweißen Gebäude und ihre malerische Architektur, ist von einer massiven Abreisewelle betroffen. Santorini zieht jährlich Millionen von Touristen an, doch derzeit sind sowohl Fähren als auch Flüge ausgebucht. Die griechischen Medien berichten von riesigen Menschenmengen, die vor den Fährbüros Schlange stehen, um ein Ticket zu ergattern. Schulen sind geschlossen, und Katastrophenschutzkräfte aus dem Festland sind eingetroffen. Das Militär hat Notunterkünfte auf öffentlichen Plätzen eingerichtet, um den betroffenen Menschen Schutz zu bieten.
Tsunami-Gefahr: Behörden erlassen Warnungen
Die griechischen Behörden haben dringend gewarnt, sich nicht in der Nähe der Küstenlinien aufzuhalten. Ein mögliches Tsunami-Risiko wird nicht ausgeschlossen, da nach einem starken Beben eine solche Welle zu erwarten sein könnte. In der Ausgabe der Zeitung „Ta Nea“ wird auf das verheerende Beben von 1956 verwiesen, bei dem eine Stärke von bis zu 7,7 auf der Richterskala gemessen wurde. Damals stürzten zahlreiche Gebäude ein, und mehr als 50 Menschen kamen ums Leben.
Geologen und Experten warnen vor weiterem Beben
Experten wie Geologieprofessor Dimitris Papanikolaou und Seismologieprofessor Manolis Skordilis warnen eindringlich vor der Gefahr eines stärkeren Erdbebens. Papanikolaou erklärte, dass die Beben nicht mit einem Vulkanausbruch zusammenhängen, sondern durch die Verschiebung tektonischer Platten unter dem Mittelmeer verursacht werden. Er betonte, dass das Land noch immer von gefährlichen Erschütterungen betroffen sei, und dass die Wahrscheinlichkeit eines größeren Erdbebens nicht ausgeschlossen werden könne.
Santorini und der Tourismus
Santorini, das in der Kykladen-Inselgruppe liegt, ist eines der beliebtesten Reiseziele der Welt. Normalerweise lebt die Insel von ihrem internationalen Tourismus – jährlich besuchen mehr als drei Millionen Menschen die Insel, viele davon mit Kreuzfahrtschiffen. Inmitten dieser touristischen Idylle erleben die Einwohner und Besucher nun jedoch eine Zeit der Unsicherheit und Gefahr, während sie sich mit den seismischen Ereignissen auseinandersetzen müssen.
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Titelbild: Santorin
Bild erstellt: jarekgrafik
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