Europol und mehreren internationalen Strafverfolgungsbehörden gelang es, die größte Drogen-Organisation der Welt zu zerschlagen. Diese Organisation nutzte Segelboote für den Schmuggel von Kokain und wurde von einer mysteriösen Figur, dem „Professor“, geleitet. Der folgende Bericht bietet eine ausführliche Darstellung der Ereignisse und Methoden, die zur Aufdeckung und Zerschlagung dieser kriminellen Gruppe führten.
Der Beginn der Ermittlungen
Die Ermittlungen gegen die Organisation begannen im Jahr 2020, als das Untersuchungsgericht 4 in Arrecife auf Lanzarote einen britischen Drogenring entdeckte. Dieser Ring brachte Kokain aus Südamerika über Spanien nach Großbritannien. Die Ermittler fanden heraus, dass die Organisation ein Netzwerk von Schiffen besaß, die im Namen Dritter registriert wurden, um die illegalen Aktivitäten zu verschleiern.
Tarnung und Schmuggelmethoden
Die Schmuggler tarnen sich als Wassersportler und nutzten Segeljachten für ihre Atlantik-Überquerungen. Die spanische Policia Nacional konnte zehn Boote identifizieren, die für den Drogentransport genutzt wurden. Das Kokain wurde in Sporttaschen auf den Jachten versteckt und in internationalen Gewässern vor Brasilien, Kolumbien und anderen südamerikanischen Ländern verladen. Diese Methoden ermöglichten es der Organisation, die Fracht unauffällig auf den Kanarischen Inseln und an der Costa del Sol zu löschen.
Der Anführer: „Der Professor“
Der Leiter der Organisation, bekannt als „der Professor“, war seit über 20 Jahren im Drogenhandel tätig und genoss das Vertrauen der kolumbianischen und mexikanischen Kartelle. Diese Kartelle produzierten das Kokain und organisierten dessen Transport nach Spanien. Der „Professor“ rekrutierte die Besatzungsmitglieder der Segelboote und koordinierte den gesamten Schmuggelprozess.
Religiöse Rituale
Vor ihren Reisen baten die Schmuggler um den Segen der Santería-Götter, einer Religion, die von afrikanischen Sklaven nach Lateinamerika gebracht wurde. Diese Rituale sollten Schutz und Erfolg bei ihren illegalen Aktivitäten gewährleisten.
Geldwäsche und Geschäftsfrauen
Die Organisation hatte ihren Sitz in einer Gruppe aktiver Mitglieder des „Balkan-Kartells“. Diese Mitglieder lebten einen hohen Lebensstandard und betrieben scheinbar legale Firmen. Die Einnahmen aus dem Kokainhandel wurden in neue Betriebe reinvestiert und über ein Netzwerk von Geschäftsfrauen, die in mehreren Ländern tätig waren, gewaschen.
Der Zugriff
Europol koordinierte die großangelegte Operation, bei der 50 Mitglieder der Drogen-Organisation festgenommen wurden. An der Aktion waren Beamte der spanischen Policia Nacional, der amerikanischen DEA, der britischen National Crime Agency sowie Polizeibehörden aus Norwegen, Portugal, Bulgarien, Großbritannien, Polen, Frankreich, Panama, Trinidad und Tobago und Kolumbien beteiligt. Es gab insgesamt 47 Durchsuchungen.
Ergebnisse der Operation
Insgesamt wurden 1500 Kilogramm Kokain, acht Boote, 36 Fahrzeuge, Waffen, Bargeld, Handys, Computer und die schriftliche Buchhaltung der Organisation sichergestellt. Teile dieser Unterlagen waren in einem Schacht unter einem Pferdestall versteckt. In Norwegen wurden 16 Kriminelle festgenommen, darunter ein bekannter Räuber, der bereits 15 Jahre im Gefängnis verbracht hatte und bei der osteuropäischen Mafia einen besonderen „Respekt“ genoss.