Am Morgen des 17. November 2024 hat Russland einen der schwersten Luftangriffe seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine im Februar 2022 gestartet. Mit dem Einsatz von 210 Drohnen und Raketen wurden Energieinfrastrukturen sowie zivile Ziele ins Visier genommen.
Heftige Angriffe in Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ertönten am frühen Sonntagmorgen zahlreiche Explosionen. Diese wurden laut Behörden durch die Flugabwehr ausgelöst. Trotz der Verteidigungsmaßnahmen gerieten zwei Wohnhäuser in Brand. Bewohner suchten Schutz in U-Bahn-Stationen, die seit Beginn des Krieges als Notunterkünfte dienen.
Ziel der Angriffe: Energieinfrastruktur
Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass Russland den Fokus des Angriffs auf die Energieversorgung der Ukraine gelegt habe. Der Einsatz von Raketen und Drohnen sei „einer der heftigsten Luftangriffe seit Kriegsbeginn“. Die Angriffe trafen friedliche Städte, Schlafende und kritische Infrastrukturen.
Betroffene Städte
Neben Kiew meldeten auch Städte wie Saporischschja, Dnipro, Krywyj Rih und Odessa Explosionen. Die ukrainische Luftwaffe verzeichnete den Einsatz von Marschflugkörpern und ballistischen Raketen, die von strategischen Bombern abgefeuert wurden. Die Folgen waren massive Zerstörungen und zahlreiche Opfer.
Angriffe auf Mykolajiw
In der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw wurden bei Drohnenangriffen zwei Frauen getötet. Vier Erwachsene und zwei Kinder wurden verletzt. Mehrere Wohngebäude, ein Einkaufszentrum und private Fahrzeuge wurden beschädigt. Mykolajiw, das aufgrund seiner Nähe zur Front häufig angegriffen wird, blieb erneut nicht verschont.
Internationale Reaktionen: Polen mobilisiert Luftwaffe
Wegen der Angriffe auf die Ukraine hat Polen Kampfjets in Alarmbereitschaft versetzt. Die polnische Armee berichtete von Einsätzen eigener und alliierter Flugzeuge im nationalen Luftraum, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten.
Aussichten auf Friedensverhandlungen getrübt
Der deutsche Botschafter in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, betonte, dass die Zeit für Friedensverhandlungen noch nicht gekommen sei. Angesichts der anhaltenden Bombardierungen könne über demilitarisierte Zonen oder Waffenstillstände derzeit nicht gesprochen werden. Präsident Selenskyj äußerte jedoch die Hoffnung, den Krieg im Jahr 2025 durch diplomatische Maßnahmen zu beenden.