Israel und die Hisbollah haben einer Waffenruhe zugestimmt, die am Mittwochmorgen um 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr deutscher Zeit) in Kraft treten soll. Diese Einigung wurde nach über einem Jahr intensiver Kämpfe und Eskalation erzielt. Laut Berichten lokaler Nachrichtenquellen wie „Channel 12“ und „ynet“ wurde die Vereinbarung unter Vermittlung der Vereinigten Staaten getroffen.
Hintergrund des Konflikts
Die Hisbollah hatte Israel am 8. Oktober 2023, einen Tag nach dem Angriff der Hamas auf Israel, mit Raketen angegriffen. Seither wurden mehr als 10.000 Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert, was die Evakuierung von rund 60.000 Bewohnern des Nordens Israels notwendig machte.
Im Gegenzug begann Israel vor etwa zwei Monaten eine begrenzte Bodenoffensive im Südlibanon, begleitet von schweren Luftangriffen. Dabei wurden mehrere strategische Ziele der Hisbollah getroffen, unter anderem die Tötung ihres Führers Hassan Nasrallah.
Netanjahus Stellungnahme
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte in einer TV-Ansprache am Dienstag: „Ein Jahr später ist es nicht mehr dieselbe Hisbollah. Wir haben ihre Führung ausgeschaltet, die meisten ihrer Raketen zerstört und ihre unterirdischen Terror-Infrastrukturen an unserer Grenze vernichtet.“
Netanjahu betonte, dass Israel bei einem Bruch der Vereinbarung umgehend reagieren werde: „Wenn die Hisbollah das Abkommen verletzt, werden wir angreifen, unabhängig davon, ob sie eine Rakete abfeuern oder neue Tunnel bauen.“
Anhaltende Spannungen trotz Abkommen
Noch vor Inkrafttreten der Waffenruhe setzte die Hisbollah ihre Angriffe fort und feuerte allein am Montag etwa 80 Raketen auf Israel. Die israelische Armee reagierte mit erneuten Luftangriffen im Libanon.
US-Vermittlung als Schlüsselfaktor
Die Vereinigten Staaten spielten eine zentrale Rolle bei der Vermittlung dieser Waffenruhe. Die langfristige Stabilität der Region bleibt jedoch fraglich, da beide Seiten weiterhin stark bewaffnet sind und nur wenig Vertrauen zueinander haben.