Meta wächst rasant weiter
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Meta wächst rasant weiter

Meta, das Unternehmen hinter den Plattformen Facebook, Instagram und weiteren, zeigt eine beeindruckende Wachstumsdynamik und übertrifft mit seinen neuesten Ergebnissen die Erwartungen der Analysten. Gleichzeitig gibt es ambitionierte Pläne im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) sowie Herausforderungen durch rechtliche und politische Kontroversen.

Erfolgreiches Quartal und beeindruckende Investitionen

Das Wachstum von Meta setzt sich fort, wie die kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen belegen. Nachdem die Zahlen am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlicht wurden, zeigte sich, dass das Unternehmen die Erwartungen übertroffen hat. Der Vorstandsvorsitzende Mark Zuckerberg kündigte an, dass das KI-Assistenzprogramm Meta AI bis Ende des Jahres das meistgenutzte seiner Art werden soll. Meta AI steht in direkter Konkurrenz zu ChatGPT von OpenAI und ist in zentrale Meta-Plattformen wie Facebook und Instagram integriert, was ihm den Zugang zu großen Nutzerbasen ermöglicht. Zuckerberg hat zudem das Ziel ausgegeben, Meta zum „führenden KI-Unternehmen der Welt“ zu machen.

Die Börse reagierte positiv auf die Ergebnisse. Der Aktienkurs stieg im nachbörslichen Handel zeitweise um über 6 Prozent. Im Gegensatz dazu hatten andere Technologiekonzerne wie Microsoft und Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, nach der Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen Kursrückgänge zu verzeichnen. In den letzten zwölf Monaten hat die Meta-Aktie etwa 50 Prozent an Wert gewonnen.

Finanzielle Ergebnisse und Kostendisziplin

Für das zweite Quartal meldete Meta ein Umsatzwachstum von 22 Prozent auf 39,1 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit einem Durchschnittswert von 38,3 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn stieg sogar um beeindruckende 73 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie betrug 5,16 Dollar, was um 43 Cent über den Erwartungen lag. Dieser deutliche Gewinnanstieg reflektiert eine verstärkte Kostendisziplin unter der Führung von Zuckerberg. Nach dem ersten Umsatzrückgang in der Geschichte des Unternehmens im Jahr 2022 erklärte Zuckerberg 2023 zum „Jahr der Effizienz“ und leitete mehrere größere Entlassungswellen ein.

Trotz des Fokus auf Kosteneffizienz investiert Meta weiterhin erheblich in strategische Bereiche wie KI. Die Prognosen für die Investitionen in diesem Jahr wurden bereits mehrfach angehoben. Der Konzern rechnet nun mit Ausgaben zwischen 37 und 40 Milliarden Dollar und erwartet für das kommende Jahr einen weiteren signifikanten Anstieg der Investitionen. Microsoft und Alphabet haben ebenfalls ihre Investitionen in diesem Bereich kräftig erhöht.

Zukunftspläne im Bereich Künstliche Intelligenz

Für das kommende Jahr kündigte Zuckerberg die Einführung von Llama 4 an, der nächsten Generation von Metas Sprachmodell, das auch mit dem Assistenzprogramm Meta AI zusammenarbeitet. Llama 4 soll das fortschrittlichste Sprachmodell in der Branche werden. Zum Training von Llama 4 sollen etwa zehn Mal so viele Rechenressourcen eingesetzt werden wie für die im April veröffentlichte Version Llama 3. Zuckerberg betonte, dass er lieber Kapazitäten für KI aufbaue, bevor sie gebraucht werden, als dies zu spät zu tun. Wie Meta mit seinen KI-Initiativen konkret Geld verdienen will, bleibt jedoch noch unklar. Finanzchefin Susan Li gab an, dass sie nicht damit rechnet, dass diese Projekte in diesem Jahr bereits signifikante Einnahmen generieren werden, erwartete jedoch, dass sie langfristig neue Umsatzchancen eröffnen könnten.

Prognosen für das dritte Quartal und Wachstum von Threads

Für das dritte Quartal erwartet Meta einen Umsatz zwischen 38,5 Milliarden und 41 Milliarden Dollar. Dies liegt über den Erwartungen der Analysten und entspricht einem Wachstum von 13 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der vor etwas mehr als einem Jahr gestartete Kurznachrichtendienst Threads bleibt auf Wachstumskurs und soll laut Zuckerberg im kommenden Monat 200 Millionen monatliche Nutzer erreichen, nachdem es vor drei Monaten noch 150 Millionen waren. Threads wurde als Konkurrenz zur Plattform X von Elon Musk entwickelt, und Zuckerberg hat erneut das Potenzial des Dienstes betont, eines Tages eine Milliarde Nutzer zu erreichen.

Rechtsstreit und Vergleich in Texas

Die Quartalsergebnisse wurden einen Tag nach der Bekanntgabe eines teuren Vergleichs in einem Rechtsstreit veröffentlicht. Meta stimmte zu, 1,4 Milliarden Dollar zu zahlen, um eine Klage des Bundesstaates Texas wegen einer mittlerweile aufgegebenen Gesichtserkennungsfunktion beizulegen. Dies stellt die größte Summe dar, die ein einzelner Bundesstaat jemals in einem juristischen Streit ausgehandelt hat. Meta erklärte, dass der Vergleich in den Zahlen für das zweite Quartal berücksichtigt sei und der Gewinn ohne diesen Vergleich noch höher ausgefallen wäre.

Der Rechtsstreit betraf eine 2011 auf Facebook eingeführte Software zur Identifizierung von Personen auf Fotos und deren Markierung mit einem „Tag“. Diese Technologie führte auch zu einer Klage im Bundesstaat Illinois, in der Meta 2020 einen Vergleich in Höhe von 550 Millionen Dollar zahlte. Ende 2021 wurde die Gesichtserkennungsfunktion abgeschafft. Die Klage in Texas wurde kurz danach eingereicht, und Meta wurde vorgeworfen, gegen ein Gesetz des Bundesstaates zum Schutz von biometrischen Daten verstoßen zu haben.

Politische Kontroversen und Vorwürfe

In den letzten Tagen ist Meta zusätzlich in eine politische Kontroverse geraten. Auf Online-Plattformen und in Medienberichten wurde kritisiert, dass der Chatbot Meta AI unzutreffende Informationen über ein Attentat auf Donald Trump geliefert habe. Es wurde dem Unternehmen vorgeworfen, in diesem Kontext politische Voreingenommenheit zu zeigen. Meta räumte ein, dass in einigen Fällen „unkorrekte Antworten“ gegeben worden seien, einschließlich der falschen Behauptung, das Attentat habe nicht stattgefunden. Das Unternehmen nannte dies „bedauerlich“, betonte jedoch, dass es sich um „Halluzinationen“ handele, die bei KI-Systemen branchenweit vorkommen. Besonders bei aktuellen Ereignissen seien die Technologien nicht immer zuverlässig. Zudem gab Meta zu, dass ein echtes Foto von Trump nach dem Attentat fälschlicherweise auf seinen Plattformen mit einer „Fact Check“-Kennzeichnung versehen wurde, wodurch es als manipuliert dargestellt wurde.

Trump warf Meta auf seiner Plattform Truth Social vor, ihn „zensiert“ zu haben und nannte dies einen weiteren Versuch, Wahlen zu beeinflussen.