ARD-Sender baut mehr als 200 Stellen ab: 22 Millionen sollen beim RBB eingespart werden
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ARD-Sender baut mehr als 200 Stellen ab: 22 Millionen sollen beim RBB eingespart werden

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) steht vor einem drastischen Sparkurs: Der ARD-Sender plant den Abbau von 254 Vollzeitstellen, um 22 Millionen Euro einzusparen. Die umfassende Strukturreform soll noch in diesem Jahr starten.

„Neun Millionen Euro wird der RBB sparen, um seine Zahlungsfähigkeit ab 2026 zu sichern. Weitere 13 Millionen Euro benötigt der RBB für die digitale Erneuerung und Programm-Investitionen.“

Diese Maßnahmen sind der jüngste Schritt in einer jahrelangen finanziellen Krise des Senders, die durch Misswirtschaft und Skandale noch verschärft wurde.

Sparmaßnahmen: Personalabbau und Strukturreform

Der Personal- und Honoraraufwand des RBB beläuft sich derzeit auf 215 Millionen Euro. Die geplante Kürzung um 22 Millionen Euro entspricht einer Reduzierung um 10,2 Prozent.

RBB-Intendantin Ulrike Demmer: „Ein nachhaltiger Umbau des RBB ist unausweichlich. Unser Sender ist nach mehrjährigen, erheblichen Sparanstrengungen weiterhin finanziell nicht solide aufgestellt.“

Demmer betont, dass nur durch eine bessere Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben eine langfristige Stabilisierung erreicht werden könne.

Hintergrund: Finanzkrise und Schlesinger-Skandal

Der RBB befindet sich bereits seit Jahren in einer schweren Krise. Besonders die Affäre um Ex-Intendantin Patricia Schlesinger hat dem Sender bundesweit erheblichen Schaden zugefügt.

Schlesinger musste 2022 zurücktreten, nachdem bekannt wurde, dass sie in ihrer Amtszeit fragwürdige Bonuszahlungen genehmigte, teure Berateraufträge vergab und ein luxuriöses Büro für 1,4 Millionen Euro einrichten ließ – während der Sender finanzielle Probleme hatte.

Jüngst wurden weitere Ermittlungen wegen „Bonus-Exzessen“ beim RBB eingeleitet.

Wie geht es weiter?

Die geplante Zukunftsvereinbarung soll die Rahmenbedingungen für den Umbau des Senders festlegen. Dabei wird entschieden, welche Abteilungen und Bereiche vom Stellenabbau und den Einsparungen betroffen sein werden.

Doch schon jetzt ist klar: Der RBB steht vor einer der größten Umstrukturierungen in seiner Geschichte.

Bildnachweis:

Titelbild: RBB 

Bild erstellt: Wegen

Link: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:View_from_Funkturm_Berlin_17.JPG