Der Kapitalmarkt folgt einem zufälligen Verlauf, oft als „random walk“ bezeichnet – Preisentwicklungen sind daher schwer vorherzusagen. Trotzdem gibt es bewährte Prinzipien, die Anlegerinnen und Anleger beachten sollten. Gemäß den vier goldenen Regeln der Geldanlage sollte eine Investition transparent, diversifiziert, langfristig und kosteneffizient sein. Wenn Sie diese elementaren Grundsätze befolgen, können Sie Ihr Risiko minimieren und gleichzeitig Ihre Renditechancen maximieren.
1. Nur transparenten Angeboten vertrauen
Um das Risiko-Rendite-Profil einer Investition realistisch einschätzen zu können, ist ein Grundverständnis der Anlage erforderlich. Der Markt bietet eine Vielzahl an Finanzprodukten, doch deren Transparenz betreffend Funktionsweise, Struktur oder Gebühren variiert erheblich. Die gute Nachricht: Oftmals sind die sinnvollsten Finanzprodukte einfach strukturiert und gut verständlich.
2. Nicht alles auf eine Karte setzen
Beim Investieren sollten Einzelrisiken (zum Beispiel Aktien einzelner Unternehmen) vermieden werden, indem das Risiko gestreut wird. Der mit einem Nobelpreis ausgezeichnete Wirtschaftswissenschaftler Harry Markowitz bezeichnete diese Streuung, auch Diversifikation genannt, einst als „the only free lunch”. Damit wollte er verdeutlichen, dass hierdurch positive Effekte erzielt werden können, ohne an anderer Stelle Eingeständnisse zu machen. Konkret bedeutet das, dass eine hohe Diversifikation das Risiko der Anlage deutlich verringert, ohne dabei die Renditeaussichten zu verringern. Am Beispiel Aktien bedeutet das, eher in einen breit gestreuten ETF als in Einzelaktien zu investieren.
3. Im Einklang mit dem eigenen Anlagehorizont investieren
Neben der Diversifikation beeinflusst auch der Anlagehorizont das Risikoprofil eines Portfolios erheblich. Kapitalmärkte unterliegen kurzfristig Schwankungen, zeigen auf lange Sicht jedoch einen klaren Aufwärtstrend. Anlegerinnen und Anleger sollten daher nur Geld am Kapitalmarkt anlegen, das nicht kurzfristig benötigt wird. Außerdem hat sich gezeigt, dass ein Verkauf der Anlage in schlechten Marktphasen oftmals nur in der Theorie funktioniert, da man dadurch in der Praxis oft den Aufschwung verpasst. Anlegerinnen und Anleger sind oftmals versucht, bei einsetzenden Schwankungen ihr Kapital voreilig in andere Anlagen umzuschichten. Dies verursacht jedoch zusätzlich unnötige Transaktionskosten, was wiederum negative Auswirkungen auf die Gesamtrendite hat. Langfristiges Denken gepaart mit einem „ruhigen Händchen“ trägt also zu einer erfolgreichen Geldanlage bei.
4. Der Rendite zuliebe auf die Kosten achten
Ein wesentlicher Faktor mit starker Auswirkung auf die Rendite und gleichzeitig einer der wenigen, der wirklich beeinflusst werden kann, sind die Gesamtkosten der Geldanlage (Transaktions-, Produkt- und Verwaltungskosten). Selbst gering erscheinende Kostenunterschiede können sich auf lange Sicht sehr stark auswirken. Anlegerinnen und Anleger sollten daher nicht nur auf die Vermeidung unnötiger Transaktionskosten achten, sondern grundsätzlich die Kosten im Auge behalten.