Die Ampel-Koalition hat beschlossen, eine Prämie für Teilzeitbeschäftigte einzuführen. Diese soll die Arbeitszeit erhöhen und den Fachkräftemangel lindern. Im Rahmen des Bundeshaushalts 2025 wurde ein umfassender Kompromiss gefunden, der eine „Wachstumsinitiative“ beinhaltet. Ziel ist es, Investitionen zu fördern und Unternehmen von Bürokratie zu entlasten.
Maßnahmen zur Ausweitung der Arbeitszeit
Ein zentraler Bestandteil des neuen Haushalts ist die Steuerbefreiung für Überstunden. Unternehmen erhalten zudem einen steuerlichen Anreiz, die Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten zu erhöhen. Diese Maßnahmen sollen den Fachkräftemangel bekämpfen, der durch den steigenden Anteil von Teilzeitbeschäftigten verschärft wird.
Der Fachkräftemangel in Zahlen
Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in Deutschland stieg von 27,2 Prozent im Jahr 2011 auf 31 Prozent im Jahr 2023. Etwa 12,2 Millionen Menschen arbeiten inzwischen in Teilzeit. Holger Schäfer vom Institut der Deutschen Wirtschaft warnt vor den Folgen dieser Entwicklung: „Diese Entwicklung gefährdet unseren Wohlstand. Deutschland kann es sich nicht leisten, die Arbeitszeit zu verkürzen.“
Steuerliche Begünstigung der Prämie
Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, sieht die Wachstumsinitiative auch Steuererleichterungen für ausländische Fach- und Arbeitskräfte sowie eine neue Prämie für Teilzeitbeschäftigte vor. „Die Bundesregierung wird einen neuen steuerlichen Anreiz zur Ausweitung der Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten schaffen“, heißt es im Papier zur Wachstumsinitiative. Arbeitgeber, die eine Prämie zur Arbeitszeitverlängerung zahlen, sollen steuerliche Vorteile erhalten.
Anreize für ältere Arbeitnehmer
Mit dem bevorstehenden Renteneintritt der Babyboomer-Generation wird der Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren viele Arbeitskräfte verlieren. Die neue Regelung soll insbesondere unfreiwillig Teilzeitbeschäftigte und ältere Arbeitnehmer ansprechen, die über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten möchten.
Chancen und Herausforderungen
Ob die Maßnahmen das Potenzial der Teilzeitbeschäftigten ausschöpfen können, bleibt abzuwarten. Im Jahr 2023 hatten die meisten Berufe, in denen Fachkräfte fehlen, einen geringen Teilzeitanteil. Ausnahmen bilden die Gesundheits- und Krankenpflege sowie die Altenpflege, wo der Teilzeitanteil deutlich über dem Durchschnitt liegt.
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