Die Bundesnetzagentur plant, das Briefporto in Deutschland im Jahr 2025 anzuheben. Dabei wird erwartet, dass die Preise für den Briefversand um etwa 10,5 Prozent steigen. Dies betrifft die Standardbriefe ebenso wie andere Briefarten. Die letzte Portoerhöhung fand 2022 statt, bei der die Kosten um 4,6 Prozent angehoben wurden.
Gründe für die Portoerhöhung
Die steigenden Kosten der Post, insbesondere durch ihre Verpflichtung als Universaldienstleister, machen diese Preisanpassung notwendig. Das bedeutet, dass die Post Sendungen auch in entlegene Gebiete zustellen muss, was erhöhte Fahrtzeiten und damit Kosten verursacht.
Mögliche Preisentwicklung für Standardbriefe
Derzeit kostet ein Standardbrief bis 20 Gramm 85 Cent, während ein Kompaktbrief bis 50 Gramm einen Euro und eine Postkarte 70 Cent kostet. Branchenexperten vermuten, dass der Preis für einen Standardbrief künftig auf 95 Cent steigen könnte. Jedoch ist die genaue Höhe noch unklar, da die Deutsche Post die Portoerhöhung für die verschiedenen Briefarten unterschiedlich gestalten kann.
Die Bundesregierung hat jedoch festgelegt, dass der Preis für einen Standardbrief nicht über einen Euro hinausgehen soll. Die Gesamterhöhung für alle Briefarten darf maximal 10,5 Prozent betragen. Die Bundesnetzagentur wird die endgültigen Preise Ende des Jahres genehmigen, und die neuen Porti werden für zwei Jahre gelten.
Preisanstieg auch bei Paketen
Neben Briefen könnte auch der Paketversand teurer werden. Die Bundesnetzagentur plant, der DHL, dem führenden Paketdienstleister, eine Preisanpassung von etwa 7,2 Prozent für private Paketsendungen zu gestatten. Diese Preisänderung betrifft jedoch nur Pakete, die Privatkunden versenden, nicht solche, die von Online-Händlern verschickt werden.
Sinkende Briefmengen im Digitalzeitalter
Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung verliert der Briefverkehr immer mehr an Bedeutung. Immer mehr Menschen nutzen digitale Kommunikationsmittel wie E-Mails und Chats. Dies führte dazu, dass die Deutsche Post im Jahr 2023 rund 5,9 Milliarden Briefe beförderte, was einem Rückgang von etwa einem Drittel im Vergleich zu zehn Jahren zuvor entspricht.
Im Gegensatz dazu wächst der Paketmarkt, da immer mehr Menschen online einkaufen. Im Jahr 2023 stellte die DHL in Deutschland etwa 1,7 Milliarden Pakete zu, was einem Anstieg von rund zwei Dritteln gegenüber 2013 entspricht.