Die Prognose der Wirtschaftsweisen wirft ernste Bedenken hinsichtlich des zukünftigen Wirtschaftswachstums in Deutschland auf. Die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum wurden erheblich reduziert und unterstreichen eine möglicherweise länger anhaltende Wachstumsflaute, was verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche betrifft.
Rückgang der Wachstumsprognose für 2025
Die Wirtschaftsweisen prognostizieren ein mageres Wachstum von nur 0,4 Prozent im Jahr 2025. Diese Zahlen stellen die Erwartungen des Wirtschaftsministeriums infrage, das noch im Oktober auf 1,1 Prozent Wachstum gehofft hatte. Die ursprünglichen Wachstumspläne der Regierung scheinen in weite Ferne gerückt.
Einfluss auf den Arbeitsmarkt
Die Experten warnen davor, dass der schwache Aufschwung 2024 und 2025 den Arbeitsmarkt zunehmend belasten könnte. Die Arbeitslosenquote ist seit Mitte 2023 merklich gestiegen, und insbesondere in den Bereichen Verarbeitendes Gewerbe und Bau sind höhere Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. Zudem führt die angespannte Wohnsituation in Ballungsgebieten zu einer Verringerung der verfügbaren Arbeitskräfte, da Zuzug und Mobilität eingeschränkt bleiben.
Entwicklungen bei Löhnen und Realeinkommen
Erfreulicherweise haben sich die Realeinkommen nach den Einbußen durch die Inflation von 2021 bis 2023 erholt. Dennoch könnte das anhaltend geringe Wirtschaftswachstum zukünftige Lohnsteigerungen dämpfen.
Inflation und Preise
Nach einer Phase hoher Inflation rechnen die Experten für 2024 mit einer Inflationsrate von rund 2,2 Prozent und für 2025 mit 2,1 Prozent. Trotz dieser Abflachung empfehlen die Wirtschaftsweisen Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise, da dies das Wachstum stützen könnte.
Rentenpolitik – Stabilität ohne zusätzliche Belastungen für Jüngere
Die Vorsitzende des Gremiums, Monika Schnitzer, betont, dass die Stabilität des Rentensystems eine Priorität für die zukünftige Regierung sein sollte. Besonders wichtig sei es, die Finanzierung so zu gestalten, dass jüngere Generationen nicht übermäßig belastet werden.
Sparverhalten und Konsumverhalten
Die hohe Sparquote signalisiert eine zögerliche Konsumbereitschaft der deutschen Haushalte, die verunsichert durch wirtschaftliche Unsicherheiten ihre Ausgaben reduzieren. Die Wirtschaftsweisen schlagen Maßnahmen vor, um den privaten Konsum anzukurbeln und das Vertrauen in die Wirtschaft zu stärken.
Bildung – Handlungsbedarf und Empfehlungen
Die jüngsten internationalen Vergleichsstudien zeigen, dass Deutschland in der Bildung, insbesondere im Bereich der frühkindlichen und Grundschulbildung, zurückfällt. Die Experten regen an, verbindliche Standards einzuführen, um die Bildung langfristig zu verbessern.