Immer mehr deutsche Unternehmen blicken pessimistisch in die Zukunft. Eine aktuelle Umfrage des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts "Ifo" zeigt, dass die Zahl der Firmen, die um ihre Existenz bangen, weiter zunimmt. Laut der Erhebung stieg der Anteil solcher Unternehmen im Jahr 2024 auf 7,3 Prozent – im Vergleich zu 6,8 Prozent im Oktober 2023.
Verarbeitendes Gewerbe und Einzelhandel besonders betroffen
Dramatischer Anstieg der Sorgen in zentralen Wirtschaftssektoren
Besonders im Verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel zeigt sich eine alarmierende Entwicklung. Hier stieg der Anteil der existenzbedrohten Unternehmen auf 8,6 Prozent bzw. 13,8 Prozent – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Dies unterstreicht die Herausforderungen, mit denen diese Branchen zunehmend konfrontiert sind.
Mehr Unternehmensinsolvenzen als im Vorjahr
Ifo-Institut bestätigt wirtschaftliche Belastungen
Die wachsende Unsicherheit spiegelt sich auch in der steigenden Zahl von Unternehmensinsolvenzen wider. Laut dem Ifo-Institut liegen die Zahlen für 2024 deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Neben sinkenden Aufträgen und steigendem Wettbewerbsdruck belasten vor allem hohe Betriebskosten und bürokratische Hürden die Firmen.
Gründe für die wirtschaftliche Krise
Hohe Kosten, Kaufzurückhaltung und Bürokratie als Hauptprobleme
Klaus Wohlrab, Leiter der Ifo-Umfrage, nennt verschiedene Faktoren, die die Existenzängste der Unternehmen befeuern. Neben den stark gestiegenen Energie- und Personalkosten sorgen auch die Kaufzurückhaltung der Kunden sowie hohe bürokratische Anforderungen für Probleme. Diese Entwicklungen verschärfen die ohnehin schwierige Lage vieler Unternehmen.
Positive Signale im Baugewerbe und Dienstleistungssektor
Stimmung in bestimmten Bereichen verbessert sich leicht
Trotz der allgemein düsteren Aussichten gibt es auch Lichtblicke. Im Baugewerbe und im Dienstleistungssektor hat sich die Lage leicht entspannt. Die Zahl der Unternehmen, die ihre Existenz als bedroht ansehen, sank in beiden Bereichen um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Verbesserung zeigt, dass es trotz der Krise Potenzial für Stabilisierung gibt.