Die deutsche Wirtschaft kämpft mit zahlreichen Herausforderungen, insbesondere die Baubranche leidet unter den steigenden Zinsen und explodierenden Kosten. Mittelständische Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, da sie den Personalmangel und die hohen Ausgaben kaum noch bewältigen können. Eine bisher unveröffentlichte Umfrage verdeutlicht, dass viele Unternehmer aufgrund übermäßiger Bürokratie sogar ins Ausland fliehen.
Steuerberater schlagen Alarm: Unternehmensaufgaben nehmen zu
Eine Umfrage unter Steuerberaterkanzleien zeigt, dass durchschnittlich fünf Mandanten pro Kanzlei in den letzten zwölf Monaten ihr Geschäft aufgegeben oder ins Ausland verlagert haben. Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig: Neben dem fehlenden Nachwuchs werden mangelnde Rentabilität und Personalengpässe als Hauptursachen genannt.
Bürokratie und Überregulierung als Fluchtgründe
Fast ein Drittel der Unternehmen, die ins Ausland abwandern, nennen die Anpassungsschwierigkeiten an neue regulatorische Anforderungen als wesentlichen Faktor. Die Ergebnisse stammen aus dem Branchenmonitor des IT-Dienstleisters Datev, der die Situation kleiner und mittelständischer Unternehmen beleuchtet.
Exklusive Einblicke in die Datev-Studie
Die Datev-Umfrage, an der über 500 Steuerberater teilgenommen haben, zeigt die Schwierigkeiten auf, mit denen der Mittelstand in Deutschland konfrontiert ist. Hohe Kosten für Maut, Energie und Löhne sowie eine mangelhafte Planungssicherheit werden von vielen Unternehmern als Belastung empfunden.
Rückläufige Umsätze und steigende Kosten: Die Hauptprobleme der KMU
Der Datev-Mittelstandsindex zeigt einen Rückgang der Umsätze um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind kleinere Unternehmen, während mittlere Betriebe leichte Umsatzzuwächse von 1,2 Prozent verzeichnen konnten. Trotz dieses Lichtblicks bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt.
Kostendruck durch steigende Löhne
Ein weiterer Belastungsfaktor für den Mittelstand sind die gestiegenen Lohnkosten. Im Oktober 2024 lagen diese 5,2 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Sinkende Umsätze bei gleichzeitig steigenden Personalkosten führen zu einem Rückgang der Beschäftigung um 0,3 Prozent – der zweite Rückgang in Folge.
Überregulierung und Fachkräftemangel: Die größten Risiken
Laut der Datev-Umfrage zählen die Überregulierung und der Fachkräftemangel zu den größten Herausforderungen für Unternehmer. Nur die steigenden Arbeitskosten werden als ähnlich gravierend eingestuft.
Ausblick: Politik gefordert, Lösungen zu bieten
Die Ergebnisse des Branchenmonitors verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf für die Politik. „Der Mittelstand operiert weiterhin unter hohem Druck“, betonte Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender der Datev eG. Er forderte die Politik auf, nachhaltige Lösungen für die wirtschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln.
Die anhaltenden Schwierigkeiten kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland erfordern ein Umdenken auf allen Ebenen, um den Mittelstand zu entlasten und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.