Am 14. August 2024 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgrund einer besorgniserregenden neuen Variante des Mpox-Virus in Afrika ihre höchste Alarmstufe aktiviert und eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“ (PHEIC) ausgerufen. Diese Entscheidung folgt der Einschätzung unabhängiger Experten, die das Risiko einer erneuten internationalen Ausbreitung der Mpox-Viren als erheblich einstufen.
Was sind Mpox?
Mpox, früher als Affenpocken bekannt, wurden ursprünglich bei Affen nachgewiesen. Die WHO hat den Namen geändert, um Stigmatisierungen und Diskriminierungen zu vermeiden. Mpox-Viren wurden früher vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika gefunden. Die Übertragung auf den Menschen kann durch direkten Kontakt erfolgen, besonders bei engem körperlichen Kontakt, wie zum Beispiel beim Sex.
Neue Mpox-Variante bereitet Medizinern Sorgen
Besonders besorgniserregend ist eine neue Variante des Mpox-Virus, die Ende 2023 im Osten der Demokratischen Republik Kongo entdeckt wurde. Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass diese Variante möglicherweise ansteckender ist als ihre Vorgänger und schwerere Krankheitsverläufe verursachen könnte. Konkrete Studien zur genauen Gefährlichkeit dieser Variante stehen jedoch noch aus.
Aktuelle Einschätzungen und Maßnahmen
Die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat Ende Juli 2024 das Risiko einer Ausbreitung der neuen Variante in Europa als „sehr gering“ eingeschätzt. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet, dass bislang keine Fälle der neuen Variante in Deutschland bekannt sind. Dennoch bleibt die Situation ernst, da sich die Infektion in der Vergangenheit als schwer kontrollierbar erwiesen hat.
Schutz durch Impfstoffe
Der Impfstoff gegen das klassische Pockenvirus bietet auch Schutz gegen das Mpox-Virus. Dies ist besonders relevant, da Mpox im Jahr 2022 global stark verbreitet war, jedoch durch Impfkampagnen weitgehend eingedämmt werden konnte. In Afrika und einigen anderen Regionen des globalen Südens gibt es jedoch weiterhin Herausforderungen bei der Impfstoffversorgung, was die Bekämpfung der neuen Variante erschweren könnte.
Berichte aus Afrika
In diesem Jahr wurden von der afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC bereits über 14.000 Verdachtsfälle von Mpox in der Demokratischen Republik Kongo und den angrenzenden Ländern gemeldet. Leider wurden auch mehr als 500 Todesfälle verzeichnet, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Rückblick auf den Ausbruch 2022
Im Juli 2022 hatte die WHO bereits einmal eine Notlage wegen Mpox ausgerufen, als sich die Krankheit in mehr als 60 Ländern, einschließlich Deutschland, ausbreitete. Bis zum Ende des Jahres 2022 wurden rund 3.800 Fälle in Deutschland gemeldet, wobei der Großteil der Infektionen im Frühsommer und Herbst auftrat. Die Notlage wurde im Mai 2023 aufgehoben, nachdem die Impfkampagnen in vielen Ländern erfolgreich waren. Allerdings blieb die Situation in Afrika und anderen Entwicklungsländern angespannt, da die Impfstoffverteilung oft unzureichend war.