Mit etwa 85.000 Todesfällen pro Jahr ist Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Oft wird die Blutvergiftung zu spät erkannt, weshalb die Bedeutung eines frühzeitigen Erkennens, schnellen Handelns und einer besseren Hygiene wichtig sind.
Wie entsteht eine Sepsis?
Sepsis kann bereits durch kleine Verletzungen oder Infektionen ausgelöst werden. Ein Schnitt mit dem Gemüseschäler, eine Verbrennung an der Herdplatte oder sogar eine Blasenentzündung können die gefährliche Immunreaktion in Gang setzen.
Symptome einer Blutvergiftung erkennen
Sepsis-Symptome sind unspezifisch und können leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden:
- Wundinfektionen: Rötung, Schwellung und pochender Schmerz. Ein roter Strich Richtung Herz zeigt eine Entzündung der Lymphbahnen, nicht zwingend eine Blutvergiftung.
- Grippeähnliche Symptome: Fieber, Schüttelfrost, beschleunigter Herzschlag, schnelle Atmung und niedriger Blutdruck.
- Verwirrtheit und Unruhe: Benommenheit und Desorientierung, besonders bei älteren Menschen.
Sofortige Reaktion ist entscheidend
Wer die genannten Symptome bei sich bemerkt und kürzlich eine Wunde erlitten, eine Entzündungskrankheit gehabt oder einen medizinischen Eingriff hinter sich hat, sollte sofort ins Krankenhaus gehen oder den Notarzt rufen. Jede Stunde Verzögerung verschlechtert die Überlebenschancen um 7 Prozent!
Behandlung im Krankenhaus
Patienten erhalten in der Regel ein Breitband-Antibiotikum. Manchmal sind mehrere Versuche notwendig, da viele Menschen Resistenzen entwickelt haben. Infusionen stabilisieren den Kreislauf, und chirurgische Eingriffe können nötig sein, um entzündetes Gewebe zu entfernen. In schweren Fällen kann ein künstliches Koma erforderlich sein.
Wie kann man einer Sepsis vorbeugen?
Beachten Sie allgemeine Hygieneregeln, wie regelmäßiges Händewaschen und saubere Lebensmittelverarbeitung. Impfungen, insbesondere für Menschen über 60 Jahre oder Risikopatienten, gegen Pneumokokken können ebenfalls Schutz bieten. Diese Bakterien können schwere Infektionen und Sepsis verursachen.