Bundesgesundheitsministerium erteilt Idee einer Teilzeit-Krankschreibung eine Absage
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Bundesgesundheitsministerium erteilt Idee einer Teilzeit-Krankschreibung eine Absage

Die Diskussion um flexible Krankmeldungen im digitalen Zeitalter, besonders in Hinblick auf Homeoffice-Arbeit, gewinnt an Fahrt – doch das Bundesgesundheitsministerium bleibt skeptisch. Eine sogenannte "Teilzeit-Krankschreibung", bei der Arbeitnehmer nur für bestimmte Stunden am Tag krankgeschrieben wären, ist laut einem Ministeriumssprecher nicht geplant.

Ärztepräsident unterstützt flexible Krankmeldungen

Klaus Reinhardt, der Präsident der Bundesärztekammer, zeigte sich offen für eine "Teilzeit-Krankschreibung", insbesondere bei leichten Erkrankungen. Seiner Meinung nach könnte eine stundenweise Krankschreibung dabei helfen, Kollegen vor Ansteckungen zu schützen und dennoch eine gewisse Arbeitsfähigkeit zu ermöglichen – vor allem, wenn die betroffenen Personen im Homeoffice arbeiten.

DGB und Sozialverbände zeigen sich kritisch

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lehnt die stundenweise Krankschreibung jedoch strikt ab. Anja Piel, Vorstandsmitglied des DGB, hält die Idee für „schlicht absurd“. Sie argumentiert, dass die vollständige Genesung gefährdet sei, wenn kranke Arbeitnehmer trotzdem arbeiten. Ähnlich äußert sich der Sozialverband Deutschland. Die Vorsitzende Michaela Engelmeier befürchtet, dass durch Teilzeit-Krankschreibungen ein zusätzlicher Druck auf Arbeitnehmer ausgeübt werde, auch im Krankheitsfall Leistungen zu erbringen.

Homeoffice und Krankheit – Chancen und Risiken

In Zeiten des Homeoffice gibt es Potenzial, bei leichten Infekten weiterhin von zu Hause aus zu arbeiten. Trotzdem warnen Experten davor, Homeoffice-Arbeit pauschal als Option für krankes Arbeiten darzustellen. Engelmeier betont, dass Homeoffice kein Freibrief für Arbeiten im Krankheitszustand sei.