Nach anfänglichem Zögern der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wurde das Medikament Lecanemab, auch als Leqembi bekannt, nun doch zur Behandlung zugelassen. Hersteller Eisai GmbH stellte einen erneuten Antrag auf Prüfung – mit Erfolg.
Die Bedeutung der Zulassung für Millionen
In Deutschland leben derzeit etwa 1,84 Millionen Menschen mit einer Demenz-Erkrankung, überwiegend mit Alzheimer. In Europa sind es insgesamt mehr als 9 Millionen Betroffene. Die Zulassung von Lecanemab bringt daher neue Hoffnung für Millionen Patienten und ihre Familien.
Wirkweise und Wirkungsspektrum des Medikaments
Lecanemab ist ein Antikörper, der sich gezielt gegen Plaques richtet, die bei Alzheimer im Gehirn entstehen und zu Nervenzellabbau führen. Das Medikament verlangsamt das Fortschreiten der Krankheit, indem es die Bildung dieser Plaques reduziert. Es heilt Alzheimer nicht, kann aber den kognitiven Verfall bei leichten Krankheitsbildern bremsen. Die Therapie erfolgt alle zwei Wochen per Infusion und dauert etwa eine Stunde. Zu den Nebenwirkungen zählen allerdings potenziell schwere Komplikationen wie Hirnschwellungen und Gehirnblutungen.
Unterschiedliche Bewertungen und Zulassungen weltweit
- USA: Hier wurde Lecanemab im Juli 2023 zugelassen und kostet etwa 23.000 Euro pro Patient jährlich.
- Großbritannien: Das Medikament ist seit August zugelassen, wird jedoch nicht vom staatlichen Gesundheitsdienst finanziert, da die Kosten den Nutzen nicht rechtfertigen.
- Australien: Die Zulassung wurde im Oktober abgelehnt, unter anderem aus Kostengründen und Bedenken bezüglich der Wirksamkeit.