Hautkrebs früh erkennen: So hilft die ABCDE-Regel - Jährlich tausende Neuerkrankungen in Deutschland
Featured

Hautkrebs früh erkennen: So hilft die ABCDE-Regel - Jährlich tausende Neuerkrankungen in Deutschland

In Deutschland erkranken jährlich rund 25.450 Menschen am malignen Melanom, einer besonders gefährlichen Form des Hautkrebses. Insgesamt wird Hautkrebs bei etwa 370 von 100.000 Menschen diagnostiziert. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig Vorsorge, Früherkennung und rechtzeitige Behandlung sind.

Schwarzer Hautkrebs: Das schwere Schicksal von Patrice Aminati

Ein besonders tragischer Fall ist der von Patrice Aminati, der Ehefrau des TV-Moderators Daniel Aminati. Mit nur 30 Jahren leidet sie an einem malignen Melanom mit wiederkehrenden Metastasen. Sie befindet sich mittlerweile in palliativer Behandlung. Das bedeutet, dass nicht mehr die Heilung, sondern die Linderung von Schmerzen und die Verbesserung der Lebensqualität im Mittelpunkt stehen. Ihr Schicksal zeigt, dass Hautkrebs keine Altersgrenzen kennt.

Die Formen von Hautkrebs: Weiß und Schwarz

Hautkrebs entsteht durch die bösartige Veränderung von Hautzellen. Diese Zellen wachsen unkontrolliert und können sich über das Blut- oder Lymphsystem im Körper ausbreiten. Es gibt zwei Hauptformen:

  • Weißer Hautkrebs (nicht-melanomaler Hautkrebs) wächst meist langsam und kann bei frühzeitiger Diagnose gut behandelt werden.
  • Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) tritt seltener auf, wächst jedoch schnell und kann Metastasen bilden. Bei fortgeschrittener Erkrankung wirken viele Chemotherapien nur begrenzt oder verlieren schnell ihre Wirkung.

ABCDE-Regel hilft bei der Früherkennung

Zur frühzeitigen Erkennung von verdächtigen Hautveränderungen dient die sogenannte ABCDE-Regel. Sie wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft empfohlen und hilft, auffällige Hautveränderungen zu identifizieren:

  • A – Asymmetrie: Das Muttermal ist unregelmäßig geformt.
  • B – Begrenzung: Die Ränder sind unscharf, unregelmäßig oder ausgefranst.
  • C – Color (Farbe): Das Muttermal weist mehrere Farben auf, z. B. Braun, Schwarz, Rot, Weiß oder Blau.
  • D – Durchmesser: Der Fleck misst mehr als fünf Millimeter oder wächst schnell.
  • E – Erhabenheit/Evolution: Das Muttermal ist erhaben oder hat sich in Form, Farbe oder Größe verändert.

Tritt eines oder mehrere dieser Merkmale auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch wenn ein Leberfleck zu jucken beginnt oder spontan blutet, ist eine medizinische Abklärung ratsam.

UV-Strahlung als Risikofaktor: Schutz ist entscheidend

Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehört intensive UV-Strahlung. Wer sich häufig und ungeschützt der Sonne aussetzt, erhöht sein Hautkrebsrisiko erheblich. Schutzmaßnahmen wie Sonnencreme, lange Kleidung und das Meiden direkter Sonnenstrahlung – insbesondere in der Mittagszeit – sind entscheidend.

Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt: UV-Strahlen sind unsichtbar und auch bei bewölktem Himmel vorhanden. Die UV-Belastung hat in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten spürbar zugenommen.

Frühe Prävention beginnt im Kindesalter

Die Vorsorge gegen Hautkrebs sollte schon im frühen Kindesalter beginnen. Kinderhaut ist besonders empfindlich und „vergisst“ keinen Sonnenbrand. Dermatologen betonen daher die Bedeutung des konsequenten Sonnenschutzes bei Kindern.

Erwachsenen wird empfohlen, ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening durchführen zu lassen. Dabei wird die gesamte Haut auf verdächtige Veränderungen hin untersucht. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Heilungschancen erheblich.