Nach einer kurzen Verschnaufpause im Februar verzeichnet der deutsche Immobilienmarkt wieder flächendeckende Preissteigerungen. Der Europace Hauspreisindex (EPX), ein bedeutender Marktindikator für private Immobilienfinanzierungen in Deutschland, zeigt im März 2025 einen erneuten Anstieg der Immobilienpreise in sämtlichen Kategorien. Ob Neubauten, Bestandsimmobilien oder Eigentumswohnungen – die Preise ziehen wieder an.
Leichter Anstieg im März – kräftige Zuwächse im Jahresvergleich
Im Monatsvergleich stieg der EPX im März um 0,24 Prozent. Auf Jahressicht ergibt sich jedoch ein klareres Bild: Die Immobilienpreise kletterten innerhalb der letzten zwölf Monate um insgesamt 3,07 Prozent. Besonders stark betroffen sind Eigentumswohnungen, deren Preise im März um 0,29 Prozent anstiegen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat liegt das Preiswachstum in diesem Segment sogar bei 5,8 Prozent.
Preisanstieg auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern
Nicht nur Wohnungen, auch Häuser werden wieder teurer. Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser im Bestand wurde ein monatlicher Zuwachs von 0,20 Prozent gemessen. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Anstieg 2,79 Prozent. Neubauten legten im März um 0,23 Prozent zu, auf Jahressicht ergibt sich hier ein Preisanstieg von 0,92 Prozent.
Kommentar der Marktbeobachter: Trendwende bestätigt
Der Vorstand von Europace, Stefan Münter, sieht in den neuen Zahlen eine klare Bestätigung des erwarteten Trends: „Der März zeigt uns den Aufwärtstrend, den wir für Immobilienpreise erwarten.“ Der Hauspreisindex basiert auf der Auswertung real abgeschlossener Immobilienfinanzierungen und gilt als verlässlicher Frühindikator für die Preisentwicklung.
Europace: Marktanalyse mit breiter Datenbasis
Europace wickelt über 20 Prozent der privaten Immobilienfinanzierungen in Deutschland ab. Der gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung entwickelte EPX wird seit 2005 monatlich veröffentlicht. Er reflektiert die realisierten Transaktionen und bietet somit einen umfassenden Überblick über tatsächliche Marktbewegungen.
Angebotspreise steigen ebenfalls spürbar
Während der EPX reale Transaktionen abbildet, analysiert die Value AG die Angebotspreise auf dem deutschen Immobilienmarkt. Auch hier zeigt sich ein deutlicher Aufwärtstrend: Im März 2025 stiegen die Preise für gebrauchte Wohnungen um 0,7 Prozent, für Häuser um 0,5 Prozent. Mietwohnungen verteuerten sich sogar um 0,65 Prozent und erreichten damit einen neuen Höchstwert.
Erstmals seit Mitte 2022 Preiszuwächse in allen Marktsegmenten
Die jüngsten Quartalszahlen der Value AG zeigen: Der Immobilienmarkt hat flächendeckend auf Preissteigerung umgeschaltet. Zum ersten Mal seit Mitte 2022 sind in allen Segmenten des Wohnungsmarktes Preiszuwächse zu beobachten. Eigentumswohnungen verteuerten sich im Vergleich zum Vorquartal um 1,1 Prozent, Ein- und Zweifamilienhäuser um 1,2 Prozent.
Expertenprognose: Weitere Preissteigerungen wahrscheinlich
Trotz gestiegener Zinsen rechnet Value-AG-Direktor Sebastian Hein nicht mit einer Abkühlung der Entwicklung. Im Gegenteil: „Leichte Zinssteigerungen werden die zuletzt gesehene Marktdynamik im Selbstnutzersegment nicht abwürgen – dafür ist der Druck im Wohnungskessel zu hoch.“ Nach seiner Einschätzung dürfte sich der Aufwärtstrend weiter fortsetzen.