Promi-Gastronom Alfons Schuhbeck sieht sich neuen Vorwürfen gegenüber. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt gegen ihn wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs im Zusammenhang mit Corona-Hilfen. Dies berichten die Zeitungen „Münchner Merkur“ und „tz“.
Bestätigung der Ermittlungen
Anne Leiding, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, bestätigte am Donnerstag auf Anfrage die Ermittlungen. Diese neigen sich ihrem Ende zu und das Verfahren könnte bald abgeschlossen werden. Schuhbecks Anwalt Norbert Scharf wollte sich zu den neuen Vorwürfen nicht äußern.
Steuerhinterziehung: 2,3 Millionen Euro
Im vergangenen Jahr trat Schuhbeck seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung an. Das Landgericht München I verurteilte ihn zu drei Jahren und zwei Monaten Haft, da er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und über 1000-mal in die Kasse von zwei seiner Restaurants gegriffen hatte. Er gab zu, ein Computerprogramm genutzt zu haben, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.
Schuhbeck als Freigänger
Zunächst in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech inhaftiert, befindet sich Schuhbeck nun in einer Außenstelle der JVA im Andechser Ortsteil Rothenfeld. Im Februar erhielt er Freigang und darf die Anstalt zeitweise verlassen. Anfang Juni durfte er sogar zwei Nächte zu Hause verbringen.
Prominenter Koch und Unternehmer
Schuhbeck war ein fester Bestandteil der Münchner High Society. Er bewirtete zahlreiche Prominente, darunter die Queen, die Beatles, Charlie Chaplin und den FC Bayern München, und wurde so selbst zu einem der bekanntesten Köche Deutschlands. Sein Name war eine Marke, und er baute ein umfangreiches Firmengeflecht auf, das drei Restaurants, einen Catering-Service, einen Eissalon und Gewürzläden umfasste.
Tiefer Fall und Insolvenz
Doch der Erfolg währte nicht ewig. Vor fünf Jahren, zu seinem 70. Geburtstag, betonte Schuhbeck noch, er arbeite täglich 19 Stunden. Doch seine Münchner Restaurants meldeten Insolvenz an, und im vergangenen Jahr wurde auch ein persönliches Insolvenzverfahren gegen ihn eröffnet. Heute sind von seinem einstigen Gastro-Imperium nur noch die Gewürzläden übrig geblieben. Kurz vor seinem Haftantritt gab Schuhbeck im Münchner Laden noch Kochkurse.