PayPal-Betrug mit Gastkonten: Wie Verbraucher und Händler betroffen sind
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PayPal-Betrug mit Gastkonten: Wie Verbraucher und Händler betroffen sind

Immer häufiger berichten Verbraucher über dubiose Abbuchungen von ihren Konten, obwohl sie nie eine Bestellung aufgegeben haben. Hinter diesen Fällen steckt eine PayPal-Masche, bei der Kriminelle sogenannte Gastkonten verwenden, um auf fremde Namen einzukaufen.

Ein besonders besorgniserregendes Beispiel aus einem Online-Forum: „Jemand nutzt meine E-Mail-Adresse und IBAN, um als Gast über PayPal Bestellungen aufzugeben. Das ist schon dreimal passiert.“ Andere berichten, dass sie von Abbuchungen erfahren, obwohl sie nie ein PayPal-Konto eingerichtet haben.

Die Schwachstelle: PayPal-Gastkonten

Die Funktion von Gastkonten ermöglicht es Nutzern, Zahlungen ohne eigenes PayPal-Konto durchzuführen. Der Betrag wird direkt vom Girokonto abgebucht – bis zu dreimal und maximal bis zu einer Gesamtsumme von 1.500 Euro. Diese eigentlich praktische Funktion wird jedoch von Kriminellen missbraucht. Mit wenigen Daten wie einer E-Mail-Adresse und einer IBAN gelingt es ihnen, Transaktionen durchzuführen, ohne dass eine umfassende Verifizierung erfolgt.

Die Auswirkungen auf Betroffene

Viele der Opfer sind ratlos. Die Abbuchungen werden oft erst bemerkt, wenn das Konto überprüft wird oder Inkassobriefe eintreffen. Verbraucherschützer kritisieren, dass Zahlungsdienste wie PayPal die Identität der Nutzer nicht ausreichend prüfen.

Die Empfehlung an Betroffene lautet, sich umgehend an ihre Bank zu wenden und die Rückbuchung der Lastschrift zu beantragen. Außerdem sollten sie den Kundenservice von PayPal kontaktieren und einen Identitätsnachweis erbringen, um eine Einzelfallprüfung zu veranlassen.

Kritik von Verbraucherschützern

Heiko Fürst vom Bundesverband der Verbraucherzentralen bemängelt: „Verbraucher können sich kaum gegen diese Art von Betrug schützen.“ Die Verantwortung liege bei den Zahlungsdiensten, die sicherstellen müssten, dass keine unautorisierten Transaktionen durchgeführt werden können.

Händler als weitere Leidtragende

Auch Online-Händler sind von der Betrugsmasche betroffen. In vielen Fällen ziehen die Opfer das Geld zurück, nachdem sie von der Abbuchung erfahren haben. Die Händler bleiben dann sowohl ohne Ware als auch ohne Bezahlung zurück.