Nach dem mutmaßlichen Anschlag eines abgelehnten afghanischen Asylbewerbers in München zeigen sich die Taliban offen für eine Zusammenarbeit mit Deutschland bei Abschiebungen. Allerdings knüpfen sie diese an eine Forderung nach einer konsularischen Vertretung in Deutschland.

Taliban fordern offizielle diplomatische Anerkennung

Der Sprecher des Taliban-Außenministeriums, Abdul Kahar Balchi, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Wir haben unsere Bereitschaft gezeigt, die konsularischen Dienste für Afghanen in Deutschland wieder aufzunehmen, die alle Aspekte der Migration abdecken."

Damit fordern die Taliban indirekt eine diplomatische Anerkennung, die ihnen bisher international verweigert wurde.

Ablehnung von Umwegen über Drittstaaten

Die Taliban lehnen eine Abschiebung über Drittstaaten wie Pakistan ab. Sie bezeichnen dies als Verstoß gegen geltende Konventionen und eine Gefahr für die nationale Sicherheit Afghanistans. Eine mögliche Bestrafung der Straftäter solle über bilaterale Gespräche mit Deutschland geregelt werden.

Politische Kontroversen über Zusammenarbeit mit den Taliban

Internationale Kritiker warnen davor, mit den islamistischen Machthabern in Kabul direkte Verhandlungen zu führen. Sie befürchten, dass die Taliban die Gespräche nutzen könnten, um sich als international anerkannter Akteur zu präsentieren.

Hintergrund: Der Anschlag in München

Am Morgen hatte ein afghanischer Asylbewerber mit seinem Auto einen Demonstrationszug in der Münchner Innenstadt gerammt. Dabei wurden mindestens 28 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bestätigte, dass es sich bei dem Täter um einen abgelehnten Asylbewerber handelt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte daraufhin an, die Möglichkeit von Abschiebungen nach Afghanistan erneut zu prüfen.

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Titelbild: Taliban

Bild erstellt: Voice of America News

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