Die Anmeldung eines Fahrzeugs kann durch einen negativen Schufa-Eintrag erschwert werden. Das Problem liegt dabei nicht bei der Zulassungsstelle, sondern bei der Kfz-Haftpflichtversicherung. Viele Versicherungen lehnen Antragsteller mit schlechten Bonitätsbewertungen ab. Doch es gibt Lösungen, die helfen können, das Auto trotzdem zuzulassen.
EuGH und Schufa: Rechtliche Entwicklungen
Ein Gutachter des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hat festgestellt, dass die Schufa-Praxis zur Kreditbewertung gegen europäisches Recht verstößt. Ein Urteil des EuGH könnte zukünftig eine wichtige Rolle spielen und Auswirkungen auf die Zulassung von Fahrzeugen haben.
Schufa-Score: Einfluss auf die Kfz-Zulassung
Um ein Auto anzumelden, muss eine Versicherung vorgelegt werden. Viele Versicherer prüfen dabei die Bonität des Versicherungsnehmers mithilfe einer Schufa-Auskunft. Negative Einträge entstehen zum Beispiel bei Zahlungsausfällen, Zahlungsrückständen oder gekündigten Krediten. Auch Informationen aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen werden berücksichtigt.
Gesetzliche Vorgaben: Kfz-Haftpflichtversicherung
Der Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Versicherer dürfen Anträge trotz negativer Schufa-Einträge nicht generell ablehnen. Jedoch können sie den Vertrag kündigen, wenn Beiträge nicht gezahlt werden.
Reduzierte Leistungen bei schlechter Bonität
Rechtsanwalt Christian Lange erklärt, dass Versicherer bei schlechter Bonität des Antragstellers oft nur reduzierte Leistungen anbieten. Die Deckungssumme kann dann auf das gesetzliche Minimum begrenzt werden, was im Schadensfall zu geringeren Zahlungen führen kann. Die üblichen Zusatzleistungen wie Mallorca-Police oder Kfz-Schutzbrief entfallen ebenfalls.
Probleme bei Teil- oder Vollkaskoversicherung
Wer ein Auto auf Raten kauft und eine Teil- oder Vollkaskoversicherung benötigt, hat bei negativem Schufa-Ergebnis Schwierigkeiten. Versicherungen bieten diese Deckungen häufig nicht an, wenn ein erhöhtes Unfallrisiko besteht oder in der Vergangenheit viele Unfälle registriert wurden.
Möglichkeiten bei der Suche nach einer Versicherung
Es gibt jedoch Versicherer, die keine Bonitätsauskunft verlangen. Hier lohnt sich eine ausführliche Suche, zum Beispiel über Vergleichsportale oder im persönlichen Gespräch mit Versicherungsmaklern. Versicherungsexperte Wolfgang Schütz empfiehlt zudem, eine Vorauszahlung für ein Jahr anzubieten und nachzuweisen, dass frühere Policen regelmäßig bezahlt wurden.
Letzter Ausweg: Versicherung über Dritte
Wenn alle anderen Optionen scheitern, besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug auf einen Freund oder nahen Verwandten anzumelden. Voraussetzung dafür ist jedoch ein hohes Vertrauensverhältnis und eine gute Bonität der Person, die das Auto anmeldet.
Diese Strategie kann eine Lösung sein, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, eine Versicherung abzuschließen und das Auto zuzulassen.