EU-Norm für mehr Sicherheit auf den Straßen: Neuwagen seit 7. Juli 2024 nur noch mit Müdigkeitswarner
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EU-Norm für mehr Sicherheit auf den Straßen: Neuwagen seit 7. Juli 2024 nur noch mit Müdigkeitswarner

Seit dem 7. Juli 2024 gelten strengere EU-Vorschriften für Neuwagen. Diese beinhalten erhöhte Sicherheitsstandards, die das Fahren sicherer machen sollen.

Drei zentrale Neuerungen

Laut Melanie Leier, Rechtsanwältin für Verkehrsrecht vom Online-Portal "Geblitzt.de", betreffen drei zentrale Neuerungen die Einführung von intelligenten Tempowarnern, Schnittstellen für Alkohol-Wegfahrsperren und die verpflichtende Ausstattung von Neuwagen mit Blackboxes.

Tempowarner: Das Auto als persönlicher Tempowächter

Neuzugelassene Fahrzeuge müssen jetzt mit einem intelligenten Geschwindigkeits-Assistenzsystem (ISA) ausgestattet sein. Dieses System zeigt nicht nur das aktuelle Tempolimit an, sondern warnt auch optisch oder akustisch, wenn das Tempo überschritten wird. In bestimmten Situationen kann das System automatisch die Geschwindigkeit verringern, wobei der Fahrer jederzeit die Kontrolle behält und das System übersteuern kann, erklärt Melanie Leier.

Smarte Assistenten erobern Neuwagen

Neben den Tempowarnern werden auch andere smarte Assistenzsysteme zur Pflicht in Neuwagen. Dazu gehören:

  • Notbrems-Assistenten: Diese können in Gefahrensituationen automatisch eine Vollbremsung einleiten.
  • Müdigkeitswarner: Bei Anzeichen von Erschöpfung im Fahrverhalten geben diese Systeme Warnsignale ab.
  • Rückfahr-Assistenten: Sie sorgen für sicheres Rangieren und Einparken.
  • Spurhalte-Assistenten: Diese Systeme greifen ein und lenken gegen, wenn das Fahrzeug ungewollt die Fahrbahn verlässt.

Laut Melanie Leier können diese Assistenzsysteme grundsätzlich nicht dauerhaft abgeschaltet werden. Sie sind bei jedem Neustart des Autos wieder aktiviert und können nur für die jeweilige Fahrt deaktiviert werden.

Alkolocks: Verhindern von Alkoholfahrten

Autos mit Alkohol-Wegfahrsperren, auch Alkolocks genannt, verlangen vom Fahrer vor Fahrtantritt in ein Messgerät zu pusten. Bei zu hohem Alkoholgehalt im Atem wird die Zündung des Motors verweigert. Ab Juli müssen Hersteller eine Schnittstelle in ihre Wagen einbauen, über die ein solches Alkolock-System nachgerüstet werden kann. Diese Maßnahme wird wahrscheinlich besonders in Carsharing-Fahrzeugen Anwendung finden. Es ist jedoch nicht vorgesehen, dass jeder Autofahrer vor jeder Fahrt einen Alkoholtest durchführen muss, so Melanie Leier.

Blackbox: Sicherheit auf der Überholspur

Ab dem 7. Juli 2024 wird jeder Neuwagen mit einer Blackbox, auch Event Data Recorder (EDR) genannt, ausgestattet sein. Diese Geräte zeichnen kontinuierlich verschiedene Fahrdaten auf, wie zum Beispiel Geschwindigkeit, Bremsvorgänge und Airbag-Auslösungen. Bei einem Unfall werden die relevanten Daten gespeichert, um den Hergang besser nachvollziehen zu können. Der Zugriff auf diese Daten ist grundsätzlich nur mit Zustimmung des Fahrers möglich, es sei denn, es liegt eine gerichtliche Anordnung vor, erklärt Melanie Leier. Diese Maßnahme soll dabei helfen, Unfälle besser zu analysieren und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.