Mehr als 12 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland nutzen derzeit die Pendlerpauschale, die steuerliche Erleichterungen für ihre Fahrtkosten zum Arbeitsort bietet. Diese Pauschale beträgt aktuell 30 Cent pro Kilometer für den Arbeitsweg und 38 Cent für Fernpendler. Eine neue Expertenkommission hat jedoch konkrete Vorschläge für eine umfassende Reform des Steuersystems vorgelegt, die auch die Pendlerpauschale betreffen könnten.

Vorschläge zur Steuerreform

Ein zentraler Vorschlag der Experten ist die Einführung einer neuen Arbeitstagepauschale für Arbeitnehmer. Diese neue Pauschale soll die bisherige Pendlerpauschale ersetzen und mehrere Kosten zusammenfassen. Dazu gehören die bisherigen Werbungskosten für Fahrten zur Arbeit, die Homeoffice-Pauschale sowie eine Pauschale für das Arbeitszimmer zu Hause. Die neue Pauschale soll sechs Euro pro Arbeitstag betragen, was bei 220 Arbeitstagen im Jahr einer Summe von 1320 Euro entspricht. Fernpendler, die mehr als 25 Kilometer vom Arbeitsort entfernt wohnen, sollen zusätzlich eine feste Pauschale pro Kilometer erhalten.

Ziel der Reform: Vereinfachung des Steuersystems

Die Zusammenfassung der verschiedenen Pauschalen soll den Aufwand für die Steuererklärung erheblich reduzieren. Bisher müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Arbeitstage im Homeoffice und im Büro genau erfassen und melden. Durch die neue Regelung sollen sowohl die Bürger als auch die Finanzämter entlastet werden, da die Prüfung der einzelnen Posten wegfällt.

Stellungnahme des Finanzministers

Finanzminister Christian Lindner (45, FDP) zeigte sich bei der Vorstellung der Kommissionsvorschläge offen für die Reformideen. Er betonte, dass die Vorschläge „nicht unverbindlich“ seien und dass die Bundesregierung die Ergebnisse in die Gesetzgebung einfließen lassen wolle. Dies könnte eine weitreichende Veränderung für Millionen von Arbeitnehmern bedeuten, die bislang von der Pendlerpauschale profitieren.