Das Bundesverkehrsministerium plant, die stark befahrene A5 bei Frankfurt auf zehn Spuren je Richtung zu erweitern. Aktuell verfügt die Autobahn über drei bis vier Spuren pro Fahrtrichtung. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens, insbesondere im Berufsverkehr, wird sogar der Standstreifen freigegeben, um die Anzahl der Fahrzeuge zu bewältigen. Diese Pläne stoßen jedoch auf Widerstand.
Gemeinsamer Protest: Klima-Aktivisten und ADAC
Am Sonntag demonstrierten rund 4000 Gegner des Ausbaus auf Fahrrädern gegen den ersten zehnspurigen Autobahnabschnitt Deutschlands. Die Demonstranten wollten das Autobahnteilstück im Westen Frankfurts blockieren, was das Hessische Verwaltungsgericht jedoch untersagte. Grund dafür war die hohe Verkehrsbelastung der A5, die als eine der meistbefahrenen Strecken Europas gilt.
Stau und Verkehrschaos auf der A5
Täglich passieren rund 370.000 Fahrzeuge das Frankfurter Kreuz, eines der ältesten und verkehrsreichsten Autobahnkreuze Deutschlands. Trotz ihrer acht Spuren stößt die A5 regelmäßig an ihre Kapazitätsgrenzen. Besonders im Berufsverkehr sind Staus die Regel, und während der Ferienzeiten kollabiert der Verkehr fast vollständig. Um diesen Engpass zu beheben, setzt sich das Bundesverkehrsministerium für den Ausbau auf zehn Spuren ein.
ADAC überrascht mit ablehnender Haltung
Am Sonntag meldete sich der ADAC Hessen-Thüringen zu Wort und lehnte den Ausbau der A5 ab. Laut ADAC sind die prognostizierten Verkehrszahlen für 2025 deutlich niedriger als angenommen. Die Kosten und der technische Aufwand des Ausbaus seien unverhältnismäßig hoch angesichts begrenzter Ressourcen. Diese Stellungnahme dürfte die Klima-Aktivisten und auch die Grünen unterstützen, die ebenfalls gegen den Ausbau sind. Sie betonen, dass ein besserer öffentlicher Nahverkehr und die Nutzung von Homeoffice den Verkehr auf der A5 entlasten könnten.
Kritik aus der Politik: FDP-Politiker Naas verwundert über ADAC
Der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Naas zeigte sich irritiert über die Haltung des ADAC. Er sieht in der A5 eine wichtige Verkehrsader für Hessen und plädiert für den Ausbau, um den Engpass zu beseitigen. Auch das Bundesverkehrsministerium prognostiziert, dass der Verkehr auf der A5 auf bis zu 196.000 Fahrzeuge pro Tag ansteigen könnte, darunter 31.000 Lkw.
Alternativen zum Ausbau: ADAC schlägt Investitionen in Brücken vor
Der ADAC stützt sich auf Verkehrszahlen von 2022, die noch während der Corona-Pandemie erhoben wurden. Damals fuhren etwa 140.000 Fahrzeuge täglich auf der A5 bei Frankfurt. Neuere Zahlen sind bisher nicht verfügbar. Anstelle des Ausbaus fordert der ADAC, die geplanten 1,1 Milliarden Euro in die Sanierung maroder Brücken zu investieren.