Die endlose Baustelle A26: Ein Symbol des deutschen Stillstands
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Die endlose Baustelle A26: Ein Symbol des deutschen Stillstands

In Hamburg-Moorburg sollte die Autobahn A26 ursprünglich die dringend benötigte Verbindung zur A7 herstellen. Doch das Großprojekt zieht sich seit Jahrzehnten hin. Geplant in den 1970er-Jahren und mit dem ersten Spatenstich für 1979 vorgesehen, sind die Bauarbeiten noch immer nicht abgeschlossen. Ursprünglich sollte die Trasse bis 2026 fertiggestellt werden, doch nun ist von 2028 die Rede. Die Kosten steigen derweil um weitere 100 Millionen Euro auf 786 Millionen Euro.

Die Herausforderung des Moorbodens

Eines der Hauptprobleme: Die Trasse führt durch ein Moorgebiet. Obwohl dieser Umstand seit Beginn des Projekts bekannt war, wurden die Herausforderungen des instabilen Baugrunds offenbar unterschätzt. Nun muss bei der Gründung erheblich nachgebessert werden, was die Kosten und die Bauzeit weiter in die Höhe treibt.

Personalausfälle, Pandemie und Materialmangel

Zusätzlich zu den geologischen Schwierigkeiten nennen die Verantwortlichen weitere Gründe für die Verzögerungen: Corona-Pandemie, Personalmangel und Engpässe bei Baumaterialien wie Stahl.

Niedersachsen ist schneller

Während Hamburg hinterherhinkt, zeigt Niedersachsen, wie es gehen könnte. Bereits 2010 wurde ein Abschnitt der A26 bei Buxtehude eingeweiht. Im Vergleich dazu begann Hamburg erst 2018 mit der Planfeststellung und 2020 mit dem Bau.

Umweltbedenken und langwierige Verhandlungen

Ein weiterer Grund für die Verzögerungen war der Widerstand von Umweltschutzverbänden, der zu jahrelangen Verhandlungen führte. Erst Ende 2018 wurde ein verbindlicher Planfeststellungsbeschluss erteilt.

Ein Kilometer pro Jahr: Das Schneckentempo der A26

Sollte der Zeitplan bis 2028 tatsächlich eingehalten werden, würde jeder Autobahnkilometer im Hamburger Abschnitt im Durchschnitt ein Jahr Bauzeit benötigen. Die Frage bleibt: Wie viele Jahre und Millionen wird es noch brauchen, bis die A26 endlich fertiggestellt ist?