Berlin erlebte am Samstag eine beispiellose Technoparade, als rund 300.000 Raverinnen und Raver die Straßen der Hauptstadt in eine riesige Partymeile verwandelten. Die Veranstaltung „Rave The Planet“, die von Loveparade-Gründer Dr. Motte (bürgerlich Matthias Roeingh) ins Leben gerufen wurde, fand bereits zum dritten Mal statt und lockte Fans der Technokultur aus aller Welt an.
Eine Stadt im Rausch der Musik
Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen 27 Grad feierten die Besucher zu den harten Bässen von insgesamt 30 Techno-Trucks und rund 300 DJs. Die Straße des 17. Juni, die zentrale Achse zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule, verwandelte sich dabei in einen glühenden Dancefloor. Unter dem diesjährigen Motto „Love is Stronger“ setzte sich der Zug pünktlich um 14 Uhr in Bewegung und brachte die Stadt zum Beben.
Die Magie der Technokultur
Die Veranstaltung ist mehr als nur eine Parade – sie ist ein Ausdruck von Zusammenhalt, Frieden und Freude. Dr. Motte, das Urgestein der Technoszene, begrüßte die Massen mit den Worten: „Liebe ist stärker als Hass und Gewalt“ und betonte damit die zentrale Botschaft des Events. Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth schickte eine Grußbotschaft und unterstrich, dass Techno ein elementarer Bestandteil der Berliner Kulturszene ist.
Friedliche und ausgelassene Stimmung
Die Atmosphäre war durchweg friedlich und ausgelassen. Ein Sprecher der Polizei berichtete, dass es nur vereinzelt zu Körperverletzungen gekommen sei und betonte, dass die Veranstaltung trotz der enormen Menschenmenge nicht überfüllt wirkte. Insgesamt waren 1000 Polizisten im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen.
Eine internationale Gemeinschaft feiert in Berlin
Unter den Feiernden waren auch viele internationale Gäste, wie Julia, Emelie und Susan aus Krakau, die jedes Jahr extra für „Rave the Planet“ anreisen. „Berlin verkörpert Techno wie keine andere Stadt“, sagten die drei Freundinnen und betonten, dass die Veranstaltung wie ein Magnet auf sie wirkt.
Herausforderungen für die Sanitäter
Der Sanitätsdienst hatte in diesem Jahr besonders viel zu tun. Laut einem Sprecher des Mol-Medical-Sanitätsdienstes mussten viele Teilnehmer aufgrund von Krampfanfällen oder Alkoholvergiftungen behandelt werden. Dennoch blieb die Stimmung ungetrübt, und die Bässe waren bis 22 Uhr kilometerweit durch die Stadt zu hören.
Die Party geht weiter
Nach dem offiziellen Ende der Parade ging es auf zahlreichen Afterpartys weiter. Die Teilnehmer tanzten bis in die frühen Morgenstunden weiter und ließen den Tag in typischer Berliner Manier ausklingen – mit viel Musik, Energie und Freude.