Am Dienstag, 15. Oktober 2024 öffnet die 76. Frankfurter Buchmesse offiziell ihre Türen. Sie ist das größte Event für die internationale Buchbranche und ein Highlight für Literaturbegeisterte. In diesem Jahr gibt es jedoch einige Neuerungen, die sowohl Fachbesucher als auch Privatbesucher betreffen.
Ein vielfältiges Angebot für jeden Leser
Die Frankfurter Buchmesse 2024 hat für jeden etwas zu bieten. Ganz gleich, ob man sich für Fantasy, Liebesromane oder anspruchsvolle Literatur interessiert – die Auswahl an Büchern und Autoren ist riesig. Eine besondere Neuerung ist die Einrichtung der "New Adult" und "Romantasy"-Abteilung in Halle 1.2. Dort versammeln sich Autoren und Leser, die speziell diese Genres lieben. Bestsellerautorinnen wie Jane S. Wonda und Maren Vivien Haase werden dort an den Ständen der Verlage zu finden sein. Darüber hinaus wird auch Selfpublishern eine Bühne geboten.
Das Angebot richtet sich nicht nur an Erwachsene, sondern auch an jüngere Leser, die Romantasy und andere jugendliche Genres bevorzugen. Diese Themen werden erstmals in einer eigenen Halle präsentiert, was zur Entzerrung und Verbesserung der Besuchererfahrung beiträgt.
Entzerrung und Sicherheitsvorkehrungen
Die Organisatoren der Messe haben aus den Erfahrungen des Vorjahres gelernt. 2023 war es an den Publikumstagen in Halle 3 derart voll, dass viele Besucher sich in den sozialen Medien über das Gedränge beschwerten. Um dieses Problem zu lösen, wurde für dieses Jahr beschlossen, die Besucherzahlen zu begrenzen. So wird sichergestellt, dass die Messe für alle ein angenehmes und sicheres Erlebnis bleibt. Zudem gibt es nun für stark besuchte Bereiche Wartebereiche, um den Andrang besser zu koordinieren.
Die Liebesromane, die in den letzten zwei Jahren vor allem durch die Plattform Tiktok enorm an Popularität gewonnen haben, bleiben in Halle 1.2 unter sich. So wird vermieden, dass sich die Besucherströme in den anderen Bereichen zu stark verdichten. Die neue Organisation dient nicht nur der Sicherheit, sondern soll auch dafür sorgen, dass die Messe für alle ein angenehmes Erlebnis wird.
Limitierte Tickets für Privatbesucher
Eine weitere Neuerung in diesem Jahr ist, dass Tickets für Privatbesucher nur noch online im Voraus erworben werden können. Es wird keine Möglichkeit mehr geben, Eintrittskarten vor Ort an den Kassen zu kaufen. Diese Maßnahme wurde eingeführt, um den Besucherandrang besser zu kontrollieren und ein stressfreieres Messeerlebnis zu gewährleisten. Wer die Messe besuchen möchte, sollte sich also rechtzeitig unter buchmesse.de seine Tickets sichern.
Preise und Zugang
Die Frankfurter Buchmesse wird für Privatbesucher vom 18. bis 20. Oktober geöffnet sein. Am Freitag beginnt der Zutritt um 14 Uhr, und das Nachmittagsticket kostet 22 Euro. Familien können ein spezielles Familienticket für 44 Euro erwerben, das ebenfalls am Freitagnachmittag gilt. Ein Tagesticket für Samstag oder Sonntag kostet 28 Euro, ermäßigt 16 Euro. Familien können für 56 Euro ein Tagesticket für zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder erwerben. Wer die Messe an allen drei Tagen besuchen möchte, kann sich ein Wochenendticket für 52 Euro sichern.
Besucher sollten beachten, dass der Buchverkauf auf der Messe erst mit der Öffnung für Privatbesucher beginnt. Außerdem wird empfohlen, Bargeld mitzuführen, da nicht alle Verlage Kartenzahlung akzeptieren. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen, wie Taschenkontrollen an den Eingängen, sind ebenfalls zu berücksichtigen. Es wird geraten, genügend Zeit für den Einlass einzuplanen.
Italien als Ehrengastland
2024 wird Italien das Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse sein. Italienische Autoren wie Roberto Saviano, bekannt für seine Arbeiten gegen die Mafia, werden auf der Messe präsent sein. Zudem gibt es im "Forum" der Messehalle einen speziellen Pavillon, der sich ausschließlich dem Gastland widmet. Besucher können dort italienische Literatur, Kultur und Geschichte hautnah erleben.
Frankfurt Connect App: Der digitale Messeguide
Mit über 2500 Veranstaltungen an den Messetagen kann es leicht passieren, dass man den Überblick verliert. Doch dafür gibt es die Frankfurt Connect App, die seit einigen Tagen in den App Stores verfügbar ist. Die App hilft Besuchern, sich auf dem Messegelände besser zu orientieren und gezielt Veranstaltungen auszuwählen, die sie interessieren. Dank der App wird die Planung und Organisation des Messebesuchs deutlich erleichtert.
Open Books: Lesefeste in der Stadt
Neben der eigentlichen Buchmesse gibt es in Frankfurt auch zahlreiche Veranstaltungen rund um die Literatur. Vom ersten Messetag an findet in der Stadt das Lesefest "Open Books" statt. Dieses wird am 15. Oktober in der Deutschen Nationalbibliothek eröffnet. Im Rahmen des Festivals werden bekannte Autoren wie John Strelecky, Volker Klüpfel, Michael Kobr, Jan Weiler und Ewald Arenz erwartet. Die Veranstaltungen sind kostenlos, und das vollständige Programm kann online unter openbooks-frankfurt.de eingesehen werden.
Eine weitere Neuheit in diesem Jahr ist die "Open Stage" für Frankfurter Schriftsteller. Am 18. Oktober werden Autoren wie Dirk Hülstrunk, Julia Mantel und Marcus Roloff im Haus am Dom aus ihren Werken lesen. Das Lesefest endet mit einem Frankfurt-Abend am 19. Oktober, bei dem Autoren wie Florian Wacker und Christian Geyer in der Volksbühne ihre Werke vorstellen.
Literatur im Römer: Ein Klassiker
Ein weiteres Highlight der Buchmesse ist die Veranstaltung "Literatur im Römer", die am 16. und 17. Oktober in den Römerhallen stattfindet. Hier präsentieren acht Autoren ihre neuesten Werke in der historischen Kulisse des Kaisersaals. In diesem Jahr werden unter anderem Arno Geiger, Nora Bossong, Anna Katharina Hahn, Clemens Meyer und Thomas Meinecke ihre Romane vorstellen. Diese Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil der Buchmesse entwickelt und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an.
Kinderprogramm: Frankfurt Kids Festival
Auch für die jüngsten Leser gibt es auf der Messe einiges zu entdecken. Am Wochenende findet das "Frankfurt Kids Festival" statt, bei dem bekannte Kinderbuchautoren wie Paul Maar und DIKKA, das rappende Nashorn, auftreten werden. Am Messesamstag gibt es zudem das "Open Books Kids"-Programm in der Nationalbibliothek, bei dem Autoren wie Axel Scheffler und Ursula Poznanski kostenlose Lesungen anbieten. So wird auch den jüngeren Besuchern die Möglichkeit gegeben, ihre Lieblingsautoren zu treffen und in die Welt der Bücher einzutauchen.