Der Bundesrat hat angekündigt, die Adoption von Kindern aus dem Ausland zu verbieten. Dieser Schritt soll Missbräuche verhindern und den Schutz der betroffenen Kinder sicherstellen. Die Entscheidung basiert auf den Erkenntnissen einer Expertengruppe, die zu dem Schluss kam, dass internationale Adoptionen trotz verschärfter Kontrollen nicht vollständig frei von Unregelmäßigkeiten sind.

Missbräuche nicht vollständig auszuschließen

Laut dem Bericht der Expertengruppe haben Bund und Kantone bereits erhebliche Maßnahmen ergriffen, um internationale Adoptionen sicherer und transparenter zu gestalten. Dennoch könne nicht garantiert werden, dass alle Adoptionen ohne rechtliche oder ethische Bedenken verlaufen. In der Vergangenheit habe es zahlreiche Fälle von Unregelmäßigkeiten gegeben, die das Vertrauen in die internationale Adoptionspraxis erschüttert hätten.

Der Bundesrat betonte, dass es zwar Beispiele erfolgreicher Adoptionen gebe, doch selbst mit einem verschärften Adoptionsrecht sei es nicht möglich, alle Missbräuche vollständig auszuschließen.

Vernehmlassungsvorlage bis 2026 geplant

Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) wurde damit beauftragt, bis spätestens Ende 2026 eine Vernehmlassungsvorlage für ein Verbot internationaler Adoptionen auszuarbeiten. Der Bundesrat bedauerte, dass die Behörden in der Vergangenheit ihre Verantwortung gegenüber den betroffenen Kindern und ihren Familien nicht ausreichend wahrgenommen hätten.

Ein weiteres wichtiges Thema in der Diskussion war die Frage nach dem Zugang adoptierter Personen zu Informationen über ihre Herkunftsfamilien. Der Bericht der Expertengruppe stellt klar, dass es für die Betroffenen von großer Bedeutung sei, ihre Wurzeln nachvollziehen zu können. Daher müsse sichergestellt werden, dass adoptierte Kinder jederzeit die Möglichkeit haben, ihre Herkunft zu recherchieren und notwendige Informationen einzuholen.

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Titelbild: Bundeshaus Bern ( Schweiz )

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