Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz von Olympiasiegern
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Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz von Olympiasiegern

Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Frau Britta Ernst besuchten die Olympischen Spiele, wo sie sich mit Olympiasieger Tom Liebscher-Lucz ablichten ließen. Diese Begegnung führte jedoch zu scharfer Kritik vonseiten der Kajak-Olympiasieger Max Rendschmidt und Tom Liebscher-Lucz. Die beiden Athleten richteten deutliche Worte an Scholz und äußerten ihre Unzufriedenheit über die politische Unterstützung für den Sport.

Scharfe Kritik von Max Rendschmidt

Max Rendschmidt, der zusammen mit Tom Liebscher-Lucz im Gold-Vierer des Kanu-Rennens erfolgreich war, äußerte sich kritisch über Scholz’ Besuch. Er betonte, dass es nicht nur wichtig sei, dass Politiker zur Schau bei sportlichen Ereignissen erscheinen, sondern dass sie tatsächlich in der Lage sein sollten, bedeutende Entscheidungen für den Sport zu treffen. Rendschmidt wies darauf hin, dass die Liebe zum Sport oft nur dann erkennbar werde, wenn Medaillen gewonnen werden. Er kritisierte, dass es wichtiger sei, substantielle Unterstützung für die Sportler zu leisten, statt sich nur für das öffentliche Bild bei großen Veranstaltungen zu zeigen.

Tom Liebscher-Lucz’ Enttäuschung

Auch Tom Liebscher-Lucz, der ebenfalls Teil des Gold-Vierers war, ließ seiner Enttäuschung freien Lauf. In einem Gespräch mit Scholz beim Besuch im Stade nautique in Vaires-sur-Marne machte Liebscher-Lucz deutlich, dass er den Kanzler gerne nicht nur bei den Olympischen Spielen, sondern auch bei Welt- oder Deutschen Meisterschaften sehen würde. Er bemängelte, dass trotz der Erfolge im Sport, wie dem Gewinn der Goldmedaille, die finanzielle Unterstützung für die Sportler kontinuierlich gekürzt werde. Liebscher-Lucz und sein Teamkollege Max Rendschmidt hatten gemeinsam mit Jacob Schopf und Max Lemke Gold im Vierer gewonnen. Im Zweier-Rennen verpassten sie bei einem Sieg von Schopf und Lemke den fünften Platz.

Finanzielle Aspekte und Medaillenwert

Finanziell betrachtet konnte Liebscher-Lucz den verpassten zweiten Olympiasieg in Paris gelassen hinnehmen. Die Tatsache, dass es nur eine Gold-Prämie gibt und doppelte Leistung in Deutschland oft nicht anerkannt wird, stellte Rendschmidt klar. Die Gold-Prämie beträgt 20.000 Euro, doch Rendschmidt betonte, dass nur die höchste Medaille wirklich zählt und doppelte Leistungen nicht immer die entsprechende Anerkennung erhalten.

Unzufriedenheit über die Anwesenheit von Scholz

Die Anwesenheit von Bundeskanzler Scholz auf der Tribüne wurde von Rendschmidt als „egal“ beschrieben. Der Kanute, der mit vier Olympiasiegen der erfolgreichste deutsche Kanute bei Sommerspielen ist, nahm die verpasste Gelegenheit auf sein fünftes Gold gelassen hin. Er erklärte, dass es unmöglich sei, immer zu gewinnen und dass es wichtig sei, auch die Überlegenheit der anderen anzuerkennen. Rendschmidt würdigte besonders die Leistungen von Bundestrainer Arndt Hanisch, der „sehr viel Schweiß, Blut und wahrscheinlich auch schlaflose Nächte“ in die Vorbereitung und das Training investiert habe.