Geduldig geblieben: Die niederländische Nationalelf entscheidet das Viertelfinale per Doppelschlag. Das türkische Fußball-Märchen ist beendet. Die Überraschungsmannschaft der Fußball-Europameisterschaft unterlag im Viertelfinale den Niederlanden. Die Elftal drehte nach einem Pausenrückstand das Spiel und trifft nun auf England. Überschattet wurde die Partie von politischer Symbolik.
Viertelfinalsieg der Niederlande gegen die Türkei
Die Niederlande stehen im Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft. Die Mannschaft von Trainer Ronald Koeman besiegte die türkische Auswahl mit 2:1 (0:1). Samet Akaydin brachte die Türken in der 35. Minute in Führung. Zu Beginn der zweiten Halbzeit verpasste Arda Güler knapp das 2:0 und traf den Pfosten.
Die Niederlande blieb geduldig und drehte dann per Doppelschlag das Spiel. Zunächst köpfte Stefan de Vrij nach einem Eckball zum Ausgleich ein (70.), dann war es Cody Gakpo, der den Ball aus kurzer Distanz mit letztem Einsatz über die Linie bugsierte (76.). Das Tor wurde nachträglich als Eigentor gewertet. Die Türkei rannte anschließend leidenschaftlich an und hatte noch einige Chancen auf das 2:2, doch das Spiel hielt keine weitere Wendung bereit.
Politische Symbolik überschattet das Spiel
Schon am Nachmittag hatten türkische Anhänger während des Fanmarsches zum Stadion den umstrittenen Wolfsgruß gezeigt. Die Polizei Berlin teilte auf X mit, man habe die Fans aufgefordert, dies zu unterlassen. „Ein Fanwalk ist keine Plattform für politische Botschaften“, schrieb die Behörde. Zwischenzeitlich stoppte die Polizei den Marsch, bevor sie ihn rund eine Stunde später ganz beendete. Grund seien „fortgesetzte politische Botschaften“ gewesen.
Erdogan und der Wolfsgruß im Stadion
Im Stadion setzte sich das Schauspiel fort. Als der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die Ehrentribüne des Olympiastadions betrat, brandete Jubel unter den türkischen Fans auf. Viele erhoben die Hände zum Wolfsgruß. Der Präsident legte seine Hand auf die Brust und winkte seinen Unterstützern. Während des Spiels saß der ehemalige deutsche Nationalspieler Mesut Özil hinter ihm