Mit einem mächtigen Wal als Logo hat sich das chinesische KI-Unternehmen DeepSeek auf die globale Bühne katapultiert. Das Start-up aus Hangzhou, dem chinesischen Silicon Valley, entwickelt KI-Modelle, die unter einer Open-Source-Lizenz stehen. Das bedeutet, dass der Programmcode öffentlich zugänglich ist und frei genutzt sowie weiterentwickelt werden kann. DeepSeek hat mit seiner App, die vom Modell DeepSeek R1 angetrieben wird, in kürzester Zeit die Spitzenposition in den App-Charts erreicht und weltweit für Aufsehen gesorgt.
Wer steckt hinter DeepSeek?
DeepSeek ist ein junges Unternehmen aus der Millionenstadt Hangzhou im Südosten Chinas. Ähnlich wie OpenAI, Google oder Meta entwickelt das Start-up KI-Modelle. Die DeepSeek-App, die erst vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, ist kostenlos und hat bereits einen enormen Erfolg erzielt. Nutzer können Fragen zu allen möglichen Themen stellen und erhalten schriftliche Antworten – bisher allerdings nur auf Textbasis. Eine Sprachfunktion ist noch nicht verfügbar.
Warum ist die Aufregung so groß?
DeepSeek benötigt im Vergleich zu anderen KI-Modellen deutlich weniger Rechenleistung. Das bedeutet, dass das Unternehmen mit weniger leistungsfähiger Hardware auskommt und somit auch kostengünstiger arbeitet. Während Konkurrenten wie Meta Hunderte von Millionen Dollar in die Entwicklung ihrer KI-Modelle investiert haben, soll DeepSeek nur etwa 5 Millionen Dollar benötigt haben. Diese Effizienz hat die Börsen weltweit in Aufruhr versetzt, da viele Anleger nun befürchten, dass die hohen Investitionen in KI-Technologie möglicherweise nicht mehr rentabel sind.
Braucht DeepSeek wirklich weniger Energie?
Ja, DeepSeek beansprucht für vergleichbare Ergebnisse bis zu 70 Prozent weniger Energie als andere KI-Modelle. Dies liegt vor allem an der effizienten Gestaltung der Algorithmen, die den Rechenaufwand erheblich reduzieren. Obwohl der Gesamtenergieverbrauch in der KI-Branche wahrscheinlich nicht sinken wird, ermöglicht DeepSeek eine deutlich höhere Leistung bei gleichem Energieeinsatz.
Steckt westliche Technik in DeepSeek?
Die Technologie hinter DeepSeek basiert auf internationalen Forschungsergebnissen, einschließlich der Grundlagen anderer KI-Modelle. Dies ist jedoch kein ungewöhnlicher Vorgang, da auch westliche Unternehmen das DeepSeek-Modell nutzen können. Ohne westliche Hardware, insbesondere die Nvidia-Chips der H800er-Serie, wäre DeepSeek jedoch nicht in der Lage gewesen, sein Modell zu trainieren. Es gibt Gerüchte, dass China möglicherweise auch leistungsfähigere Chips über illegale Märkte erworben hat.
Ist DeepSeek wirklich besser als ChatGPT?
DeepSeek kann in vielen Bereichen mit ChatGPT mithalten oder es sogar übertreffen. Ein entscheidender Vorteil ist die Transparenz: DeepSeek macht seinen Denkprozess sichtbar und erklärt, wie es zu einer bestimmten Antwort kommt. Zudem kann das DeepSeek-Modell auch ohne Internetverbindung auf Computern oder sogar Handys genutzt werden, was es besonders effektiv und flexibel macht.
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Titelbild: KI
Bild erstellt: Frank_Rietsch
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