So trauert die Fußballwelt um Willi Lemke
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So trauert die Fußballwelt um Willi Lemke

Am 13. August 2024 wurde die Fußballwelt von der traurigen Nachricht erschüttert, dass Lemke, der ehemalige Manager des SV Werder Bremen, im Alter von 77 Jahren an einer Hirnblutung verstorben ist. Der Tod Lemkes hat große Wellen geschlagen und viele Menschen in der Fußballszene in tiefe Trauer versetzt. Besonders bewegend ist die Reaktion seines langjährigen Rivalen und ehemaligen Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß.

Uli Hoeneß und seine Trauer um Willi Lemke

Uli Hoeneß, der in der Vergangenheit immer wieder an öffentlichen Kontroversen und Streitigkeiten mit Willi Lemke beteiligt war, zeigte sich tief betroffen von dessen Tod. In einem bewegenden Statement äußerte Hoeneß: „Die Nachricht hat mich traurig gemacht. Willi Lemke war ein Mann der Kontroverse: Jeder weiß, dass wir oft diskutiert und gestritten haben. Aber er war auch ein Mann des Dialogs, und letztlich haben wir zu einem guten Verhältnis gefunden. Willi Lemke hat die Bundesliga und den deutschen Fußball sehr bereichert. Mein aufrichtiges Beileid an seine Angehörigen und Freunde sowie an Werder Bremen – den Verein, der ohne Willi Lemke nicht der wäre, der er heute ist.“

Reaktionen aus der Werder Bremen-Familie

Der SV Werder Bremen, Lemkes langjähriger Verein, zeigte sich ebenso tief betroffen. Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald drückte seine Trauer aus und betonte: „Willi Lemke gehört zu den größten Werderanern aller Zeiten. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hat uns schockiert und macht uns tieftraurig. Willi bleibt uns als innovative, kämpferische, leidenschaftliche, ehrgeizige und streitbare Persönlichkeit in Erinnerung. Dabei war er stets menschlich und immer auch versöhnlich. Nur wenige Menschen werden so sehr mit Werder in Verbindung gebracht wie Willi Lemke. Sein Wirken – auch über unseren Verein und Bremen hinaus – war außergewöhnlich und vorbildlich. Er war ein Weltbürger, der immer auch Hanseat geblieben ist. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie.“

Klaus Filbry, Vorsitzender der Werder-Geschäftsführung, würdigte Lemkes außergewöhnliche Beiträge zum Club und sagte: „Willi Lemke war der Inbegriff dafür, dass man bis ins hohe Alter fit bleiben und Sport treiben kann. Sein überraschender und viel zu früher Tod lässt den SV Werder für eine Zeit stillstehen. Willi Lemke gehört zweifellos zu den größten Persönlichkeiten in der Geschichte des deutschen Fußballs. Er hat beim SV Werder in vielen Bereichen Pionierarbeit geleistet und für immer Spuren hinterlassen. Ohne seine langjährige Arbeit wäre der Club nicht das, was er heute ist. Sein Engagement für Werder, Bremen und den weltweiten Sport bleibt für immer unvergessen. Willi Lemke wird uns fehlen.“

Würdigungen von Weggefährten und Fußballgrößen

Die Nachricht von Lemkes Tod erreichte auch andere prominente Persönlichkeiten des Fußballs. Rudi Völler, der DFB-Sportdirektor und ein ehemaliges Werder-Idol, erinnerte sich an Lemkes Unterstützung: „Willi hat mich gemeinsam mit Otto Rehhagel zu Werder Bremen geholt und auch auf meinem weiteren Weg unterstützt. Er hat mich sogar zu meiner Vorstellung in Rom begleitet. Bis zuletzt sei der Kontakt nicht abgebrochen. Der Familie richtete Völler sein Beileid aus.“

DFB-Präsident Bernd Neuendorf lobte Lemkes Engagement für den Fußball und sagte: „Willi Lemke war ein leidenschaftlicher Botschafter für die universellen Werte des Fußballs. Für diese Werte hat er sich weit über die Grenzen unseres Landes und seines Herzensvereins Werder Bremen hinaus kraftvoll engagiert.“

Persönliche Erinnerungen und Hommagen

Zahlreiche ehemalige Spieler und Funktionäre des SV Werder Bremen äußerten sich ebenfalls zu Lemkes Tod. Sturm-Legende Ailton, der unter Lemke in der Saison 2003/04 das Double gewann, sagte: „Ich war sehr traurig über die heutigen Nachrichten. Willi Lemke hat mich vor 25 Jahren nach Bremen geholt. Ich werde dich vermissen. Danke, Willi!“

Uli Borowka, Europapokalsieger von 1992 mit Werder Bremen, erinnerte sich an Lemkes Vitalität: „Es ist sehr traurig, dass Willi gestorben ist. Ich hatte ihn vergangene Saison noch gesehen, da war er sehr fit. Ich bin stolz darauf, in dieser großartigen, erfolgreichen Zeit von Werder dabei gewesen zu sein. Legendär waren zu meiner Zeit die Zwistigkeiten zwischen Uli Hoeneß und Willi Lemke, auf die haben wir uns immer gefreut.“

Ex-Werder-Geschäftsführer Manfred Müller zeigte sich betroffen und sagte: „Im Moment hat es mir ein bisschen die Sprache verschlagen. Otto Rehhagel hat damals die Mannschaft geformt und Willi hat diese Zeit der Entwicklung bei Werder geprägt. Willi hätte am 19. August Geburtstag gehabt und wäre 78 geworden. Ich bin unterwegs und hatte mein Handy abgestellt, durch Zufall habe ich die Nachrichten entdeckt. Es ist ein Schock.“

Klaus Allofs, ehemaliger Werder-Boss und Sportvorstand bei Fortuna Düsseldorf, drückte seine Trauer aus und erinnerte sich an die gemeinsamen Erlebnisse: „Die Nachricht von Willi Lemkes plötzlichem Tod ist ein Schock für mich. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau Heide, den Kindern und allen Angehörigen. Mit Willi Lemke ist eine prägende Figur der Bundesliga-Geschichte von uns gegangen. Es gibt viele gemeinsame Erlebnisse aus meiner Zeit als Spieler und als Verantwortlicher bei Werder Bremen, die mich mit Willi verbinden. Er, als Werders Manager, hat mit mir den Vertrag ausgehandelt, als ich aus Frankreich zurück in die Bundesliga ging. Später wurde Willi Aufsichtsratsvorsitzender und ich war der Manager. Gemeinsam konnten wir 2004 das Double feiern und Werder durch eine erfolgreiche Epoche führen. Willi hat Werder gelebt und es wie kein anderer verstanden, seinen Verein ins Gespräch zu bringen. Seine Vitalität und sein Einfallsreichtum waren immer sein Markenzeichen.“

Torsten Frings, Ehrenspielführer von Werder Bremen, zeigte sich ebenfalls tief betroffen: „Das ist unfassbar! Das Leben geht so schnell rum. Vor zehn Tagen saßen wir noch mit der Traditionsmannschaft zusammen – und Willi war auch vor Ort. Da habe ich ihn gefragt, wie es ihm geht. Und er meinte: Super. Ich empfinde eine tiefe Trauer. Willi war eine große Persönlichkeit, er ist eine Werder-Legende. Mit ihm habe ich meinen ersten Vertrag gemacht. Ich bin einfach nur traurig, dass er nicht mehr da ist.“

Politische Anerkennung und Würdigung

Andreas Bovenschulte, Bremer Bürgermeister von der SPD, lobte Lemkes politische und sportliche Verdienste: „Mit Willi Lemke verliert Bremen nicht nur einen engagierten und aufrechten Politiker, sondern auch einen ausgewiesenen Fußballexperten und großen Förderer des Sports. Bei all seinen politischen Anliegen versuchte er stets zu vermitteln, dass sowohl Politik als auch Wirtschaft von sportlichen Tugenden wie Teamgeist, Willensstärke und Überzeugung nur profitieren können. Der Senat wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.“

Werders Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer würdigte Lemkes Einfluss und Persönlichkeit: „Willi war einer der größten Werderaner und auch einer der bekanntesten Sportfunktionäre Deutschlands. So ist er über die Grenzen von Bremen hinaus bekannt geworden. Er hat positive Spuren bei Werder hinterlassen. Wir hatten, grob gesagt, drei gute Zeiten. Er hat die 90er-Jahre klar mitgeprägt, war der Organisationsmann neben Otto Rehhagel. Als wir ihn eingestellt haben, sind wir beschimpft worden: Wie kann man einen SPD-Mann zum Manager machen? Innerhalb kürzester Zeit hat er das revidiert. Er bleibt mir als fröhlicher Mensch in Erinnerung. Wenn wir uns gestritten haben, haben wir uns gerieben und dann war es hinterher wieder gut. So wie es sein muss. Man wird auch im Stadion merken, dass jemand fehlt.“

Reaktionen aus der Fußballwelt und anderen Vereinen

Die Fußballwelt insgesamt zeigte sich tief betroffen von Lemkes Tod. Hans-Joachim Watzke, ehemaliger BVB-Boss und DFL-Sprecher, würdigte Lemkes Verdienste und Erfolge: „Willi Lemke war eine der prägenden Manager-Figuren der Bundesliga. In seiner Zeit beim SV Werder Bremen hat er gemeinsam mit seinen Kollegen großartige Erfolge gefeiert und sich um den Fußball verdient gemacht.“

Reiner Calmund, eine Legende im Management, drückte seine persönliche Trauer aus: „Die Nachricht von Willi Lemkes Tod tut mir richtig weh. Trotz der Konkurrenz in der Bundesliga haben wir uns in all den Jahren immer gut verstanden. Willi Lemke hat nicht nur für Werder Bremen, sondern für den gesamten Profifußball wichtige Impulse gegeben und viel bewegt. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, der ich mein Beileid ausspreche in diesen schweren Stunden.“

Auch andere Vereine und Fußballorganisationen drückten ihre Anteilnahme aus. Der Hamburger SV schrieb bei „X“: „Ein Macher des deutschen Fußballs verlässt die Bühne des Lebens. Unser Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen. Möge Willi in Frieden ruhen.“

Der 1. FC Union Berlin betonte: „Ruhe in Frieden, Willi! Viel Kraft den Angehörigen sowie der gesamten Werder-Familie.“

Der VfL Wolfsburg erinnerte an Lemkes Einfluss und sagte: „Ein Gesicht der Bundesliga. Wir senden unser Beileid an Familie und Freunde. Ruhe in Frieden.“

Der 1. FC Köln erklärte: „Ruhe in Frieden. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie, Freunden und dem gesamten Fußball.“