Spielabbruch in Hoffenheim und Panzer vor dem BVB-Stadion: Drohende Fan-Proteste zum Bundesligastart
Featured

Spielabbruch in Hoffenheim und Panzer vor dem BVB-Stadion: Drohende Fan-Proteste zum Bundesligastart

Die Bundesliga-Saison 2024/2025 steht kurz bevor, doch statt Vorfreude auf den Auftakt, dominieren Anspannung und Unruhe die Schlagzeilen. Zwei der prominentesten Vereine, die TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund, sehen sich mit massiven Fan-Protesten konfrontiert.

Die Situation

Während in Hoffenheim die Angst vor einem Spielabbruch wächst, rüsten sich in Dortmund die Anhänger der Südtribüne für eine lautstarke Kritik an der neuen Werbepartnerschaft mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall. Die Situation verdeutlicht, wie stark gesellschaftliche und politische Themen in den Fußball hineinwirken und die Bundesliga in den kommenden Wochen prägen könnten.

Drohender Spielabbruch in Hoffenheim

Hintergrund: Die Entlassung von Alexander Rosen

In Hoffenheim hat sich die Lage stark zugespitzt. Die Wurzeln des aktuellen Konflikts liegen in der jüngsten Entlassung des langjährigen Managers Alexander Rosen, der über Jahre hinweg das sportliche Gesicht des Vereins geprägt hatte. Die Entscheidung, sich von Rosen zu trennen, hat nicht nur bei den Fans, sondern auch innerhalb des Vereins für Unmut gesorgt. Insbesondere die Ultras, die als das Herz der Fankultur gelten, sehen die Entscheidung als weiteren Schritt in einer Serie von Fehlentscheidungen, die den Verein immer weiter von seinen Wurzeln entfernt.

Der Konflikt mit Mäzen Dietmar Hopp

Im Zentrum der Kritik steht jedoch erneut Dietmar Hopp, der Mäzen des Vereins. Hopp, der Hoffenheim durch seine finanzielle Unterstützung zu einem festen Bestandteil der Bundesliga gemacht hat, ist seit Jahren eine umstrittene Figur in der Fankultur. Während einige ihn als Retter des Vereins betrachten, werfen ihm andere vor, den Verein zu einem „Retortenclub“ ohne Seele gemacht zu haben. Die Ultras haben deutlich gemacht, dass sie Hopp aus dem eigenen Stadion „mobben“ wollen, was der Verein mit klaren Worten zurückweist. Die Spannungen könnten am kommenden Samstag, wenn die TSG auf den Aufsteiger Holstein Kiel trifft, in einem Spielabbruch gipfeln. Der Verein selbst spricht davon, dass zwei Fan-Gruppierungen der TSG "den Krieg erklärt" hätten.

Gefahr eines Spielabbruchs

Die Gefahr, dass das Spiel abgebrochen wird, ist real. Schon in der Vergangenheit haben Hassplakate und koordinierte Aktionen von Ultras zu Unterbrechungen und Strafen geführt. Sollten am Samstag ähnliche Aktionen stattfinden, könnte der Schiedsrichter gezwungen sein, das Spiel abzubrechen. Ein solcher Vorfall wäre ein verheerender Start in die neue Saison und könnte weitreichende Konsequenzen für die TSG Hoffenheim haben, sowohl sportlich als auch finanziell.

Politisch aufgeladene Proteste in Dortmund

Rheinmetall als neuer Sponsor

Während in Hoffenheim vor allem interne Vereinskonflikte die Proteste befeuern, ist die Situation in Dortmund deutlich politischer aufgeladen. Borussia Dortmund hat kürzlich eine umstrittene Werbepartnerschaft mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall abgeschlossen, was bei vielen Fans für Entsetzen gesorgt hat. Rheinmetall, einer der größten Rüstungskonzerne Europas, ist in der Öffentlichkeit stark umstritten, da das Unternehmen unter anderem Waffen in Krisengebiete exportiert.

Reaktionen der Fans: Proteste auf der Südtribüne

Das Fan-Bündnis Südtribüne Dortmund, das für seine klaren politischen Positionen bekannt ist, hat die Zusammenarbeit mit Rheinmetall scharf kritisiert. In einem öffentlichen Aufruf forderte das Bündnis „jeden einzelnen Borussen und jeden Fanclub dazu auf, seinen Unmut über den Deal mit Rheinmetall ins Stadion zu tragen“. Besonders heikel wird es am kommenden Samstag, wenn der BVB im Topspiel auf Eintracht Frankfurt trifft. Die Südtribüne, die als das Herzstück der Dortmunder Fankultur gilt, plant ihre Proteste gezielt zur zweiten Halbzeit des Spiels. Symbolträchtig soll ein Panzermodell, das mit BVB-Girlanden und Fahnen geschmückt ist, nahe dem Eingang Süd-Ost aufgestellt werden. Zudem soll ein als Rheinmetall-Chef Armin Papperger verkleideter Aktivist die Aufmerksamkeit auf den Werbedeal lenken.