Der Beginn der 62. Bundesliga-Saison hätte kaum spektakulärer sein können. Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen zeigte in einem dramatischen Auftaktspiel gegen Borussia Mönchengladbach eindrucksvoll, warum sie in der letzten Saison die Meisterschaft gewonnen hatten. Das Spiel, das am 23. August 2024 stattfand, wird zweifellos in die Geschichte eingehen. Trotz einer komfortablen 2:0-Führung verspielt Leverkusen den Vorsprung, schafft es jedoch in einer atemberaubenden Schlussphase, das Spiel in der 101. Minute für sich zu entscheiden.

Frühzeitige Führung: Leverkusen startet stark

Die Leverkusener begannen das Spiel mit beeindruckender Intensität. Schon in der 12. Minute eröffnete Granit Xhaka, einer der Schlüsselspieler von Trainer Xabi Alonso, die neue Saison mit einem fulminanten Treffer. Aus rund 23 Metern Entfernung zog Xhaka ab und beförderte den Ball mit einer Geschwindigkeit von 129 km/h unhaltbar ins Tor. Es war ein Start nach Maß für den amtierenden Meister und ein Schuss wie ein Strich, der die Ambitionen der Mannschaft von Anfang an verdeutlichte.

Gladbach kämpft sich zurück

Borussia Mönchengladbach, unter der Leitung von Trainer Gerardo Seoane, ließ sich jedoch nicht so leicht unterkriegen. Obwohl das Team durch den frühen Rückstand kalt erwischt wurde, bewies es Kampfgeist und erspielte sich mehrere vielversprechende Chancen. Die Belohnung für ihren Einsatz ließ jedoch zunächst auf sich warten.

In der 38. Minute schlug Leverkusen erneut zu. Diesmal war es Florian Wirtz, der nach einem Abpraller den Ball ins kurze Eck beförderte und auf 2:0 erhöhte. Das Spiel schien in dieser Phase klar in Richtung Leverkusen zu laufen, doch die Gladbacher gaben nicht auf. Kurz nach dem zweiten Treffer der Leverkusener schien Tim Kleindienst den Anschluss für die Borussia geschafft zu haben. Sein Tor in der 43. Minute wurde jedoch nach Ansicht der VAR-Bilder aufgrund eines vorangegangenen Fouls zurückgenommen.

Dieser Rückschlag schien die Mannschaft aus Gladbach nur noch mehr zu motivieren. Mit unermüdlichem Einsatz kämpften sie weiter und wurden schließlich belohnt.

Die Wende: Gladbach kommt zurück ins Spiel

Der Beginn der zweiten Halbzeit stand ganz im Zeichen der Aufholjagd der Gladbacher. In der 58. Minute war es schließlich Nico Elvedi, der nach einem Freistoß zunächst per Kopf an Leverkusens Torhüter Lukáš Hrádecký scheiterte, im Nachschuss jedoch erfolgreich war und den Anschlusstreffer erzielte. Das 2:1 brachte Gladbach wieder ins Spiel und ließ die Hoffnungen auf einen Punktgewinn neu aufleben.

Diese Hoffnungen wurden fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit erfüllt. Tim Kleindienst, der schon in der ersten Halbzeit Pech gehabt hatte, nutzte eine Vorlage im Strafraum perfekt aus und ließ Hrádecký mit einem platzierten Schuss keine Chance. Das 2:2 in der 85. Minute war der verdiente Lohn für eine starke kämpferische Leistung der Gladbacher und schien das Spiel zu einem gerechten Ende zu bringen.

Wahnsinn in der Nachspielzeit: Leverkusen siegt in letzter Sekunde

Doch das Drama sollte noch nicht zu Ende sein. Die Nachspielzeit entwickelte sich zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, die ihren Höhepunkt in der 101. Minute fand. Ein Foul von Itakura an Amine Adli führte zu einem Elfmeter für Leverkusen, der das Spiel entscheiden sollte. Florian Wirtz trat an, doch sein Schuss wurde zunächst pariert. Im Nachschuss behielt er jedoch die Nerven und traf zum 3:2-Endstand für Leverkusen.

Die Leverkusener Spieler und Fans brachen in ekstatischen Jubel aus, während die Gladbacher am Boden zerstört waren. Es war ein Sieg in letzter Sekunde, der Erinnerungen an die Meister-Saison weckte, in der Bayer 04 immer wieder durch Last-Minute-Treffer geglänzt hatte.