Die Einnahmen aus der TV-Vermarktung sind eine der wichtigsten finanziellen Säulen für die 36 Profiklubs in Deutschland. In der Saison 2024/25 schüttet die Deutsche Fußball Liga (DFL) insgesamt 1,225 Milliarden Euro an nationalen TV-Einnahmen aus. Davon gehen 80 Prozent, also 964,783 Millionen Euro, an die 18 Bundesligaklubs, während die restlichen 20 Prozent, rund 260,216 Millionen Euro, an die Vereine der 2. Bundesliga verteilt werden.
Der Verteilungsschlüssel: Vier Säulen für die Gerechtigkeit
Die Verteilung der TV-Gelder erfolgt nach einem speziellen Vier-Säulen-System, das die unterschiedlichen Leistungen und Faktoren der Klubs berücksichtigt:
- Gleichverteilung (50 Prozent): Die Hälfte der Gelder wird gleichmäßig unter allen Klubs verteilt.
- Leistung (43 Prozent): Fast die Hälfte des Geldes basiert auf der sportlichen Leistung der letzten fünf Spielzeiten. Hier zählt vor allem die Platzierung in der Bundesliga oder 2. Bundesliga.
- Nachwuchs (vier Prozent): Ein kleinerer Teil der Gelder wird auf Basis der Nachwuchsförderung vergeben. Klubs, die in die Entwicklung junger Talente investieren, profitieren hier.
- Interesse (drei Prozent): Ein kleiner Teil der Gelder wird nach dem Medieninteresse an den Klubs verteilt. Dazu zählen Zuschauerzahlen, TV-Reichweite und andere mediale Faktoren.
Die Spitzenverdiener der Bundesliga
Obwohl Bayer 04 Leverkusen unter der Führung von Xabi Alonso die Meisterschaft gewonnen hat, reicht es nicht für den ersten Platz in der TV-Geld-Tabelle. Leverkusen belegt mit 64,785 Millionen Euro nur den vierten Rang. Spitzenreiter ist erneut der FC Bayern München, der trotz eines dritten Platzes in der letzten Saison 70,582 Millionen Euro erhält. Borussia Dortmund folgt mit 68,341 Millionen Euro auf Platz zwei, knapp vor RB Leipzig, die 66,140 Millionen Euro einnehmen.
Die vollständige Rangliste der Bundesliga TV-Gelder:
- FC Bayern München: 70.582.951 Euro
- Borussia Dortmund: 68.341.641 Euro
- RB Leipzig: 66.140.932 Euro
- Bayer 04 Leverkusen: 64.785.856 Euro
- Sport-Club Freiburg: 63.913.389 Euro
- Eintracht Frankfurt: 63.656.556 Euro
- 1. FC Union Berlin: 60.837.539 Euro
- TSG Hoffenheim: 60.023.935 Euro
- VfL Wolfsburg: 56.742.829 Euro
- VfB Stuttgart: 55.608.239 Euro
- Borussia Mönchengladbach: 53.483.466 Euro
- 1. FSV Mainz 05: 50.890.802 Euro
- FC Augsburg: 46.553.420 Euro
- SV Werder Bremen: 43.684.053 Euro
- VfL Bochum 1848: 39.921.419 Euro
- 1. FC Heidenheim 1846: 38.197.434 Euro
- FC St. Pauli: 31.994.503 Euro
- Holstein Kiel: 29.424.313 Euro
Der Aufsteiger St. Pauli kassiert 31,994 Millionen Euro, während Holstein Kiel auf 29,424 Millionen Euro kommt.
Die Spitzenverdiener der 2. Bundesliga
In der 2. Bundesliga ist der 1. FC Köln der große Gewinner. Als Absteiger aus der Bundesliga erhält der Verein 28,229 Millionen Euro und liegt damit deutlich vor Hertha BSC, das 23,073 Millionen Euro erhält. Schalke 04 folgt auf Platz drei mit 20,489 Millionen Euro. Aufsteiger Ulm bildet mit 7,854 Millionen Euro das Schlusslicht der Rangliste.
Die vollständige Rangliste der 2. Bundesliga TV-Gelder:
- 1. FC Köln: 28.229.634 Euro
- Hertha BSC: 23.073.022 Euro
- FC Schalke 04: 20.489.362 Euro
- SV Darmstadt 98: 19.633.894 Euro
- Hamburger SV: 18.228.120 Euro
- Fortuna Düsseldorf: 16.158.961 Euro
- SpVgg Greuther Fürth: 15.721.051 Euro
- SC Paderborn 07: 14.557.916 Euro
- 1. FC Nürnberg: 13.743.601 Euro
- Karlsruher SC: 13.228.016 Euro
- Hannover 96: 13.166.753 Euro
- 1. FC Kaiserslautern: 10.495.594 Euro
- 1. FC Magdeburg: 10.071.853 Euro
- SSV Jahn Regensburg: 9.370.069 Euro
- Eintracht Braunschweig: 9.253.603 Euro
- SV Elversberg: 9.010.237 Euro
- SC Preußen Münster: 7.870.433 Euro
- SSV Ulm 1846 Fußball: 7.854.607 Euro
Hintergründe zur Verteilung der TV-Gelder
Die Verantwortung für die Festlegung des Verteilungsschlüssels der TV-Einnahmen liegt beim Präsidium der DFL. Dieses Gremium entscheidet über die genaue Aufteilung und sorgt dafür, dass sowohl sportliche Leistungen als auch andere relevante Faktoren angemessen berücksichtigt werden.
Die internationalen TV-Gelder, die aktuell bei 214 Millionen Euro liegen, werden nach einem anderen Verteilungsschlüssel verteilt, der ebenfalls vom DFL-Präsidium festgelegt wird. Dabei spielen die sportlichen Erfolge auf internationaler Ebene eine noch größere Rolle.
Warum der Meister Leverkusen nur auf Platz vier landet
Die Tatsache, dass Bayer Leverkusen trotz des Meistertitels nur auf Platz vier der TV-Geld-Rangliste landet, verdeutlicht die Komplexität des Verteilungsschlüssels. Die Faktoren Leistung, Nachwuchsarbeit und Medieninteresse führen dazu, dass Klubs wie Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig besser abschneiden.
Der FC Bayern München profitiert von seiner starken Medienpräsenz und der konstanten Leistung über mehrere Jahre hinweg. Ähnliches gilt für Borussia Dortmund und RB Leipzig, die durch regelmäßige Top-Platzierungen in der Bundesliga und Erfolge in europäischen Wettbewerben hohe Einnahmen generieren. Leverkusen hingegen, trotz des Meistertitels, fehlt die kontinuierliche Medienpräsenz und Leistungskonstanz auf diesem Niveau.