Millionen-Strafe für Pep Guardiola und Manchester City: 22-mal zu spät zum Anpfiff
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Millionen-Strafe für Pep Guardiola und Manchester City: 22-mal zu spät zum Anpfiff

Teures Zuspätkommen: Manchester City-Trainer Pep Guardiola hat es in den letzten zwei Spielzeiten wohl mehrmals mit seinen Halbzeitansprachen übertrieben. Die Konsequenz? Eine saftige Geldstrafe in Millionenhöhe. Das Thema Pünktlichkeit wird in der Premier League ernst genommen, und das gilt auch für die Könige des englischen Fußballs.

Pünktlichkeit in der Premier League: Ein teures Missverständnis

"Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige" lautet ein bekanntes Sprichwort. Offensichtlich scheinen es die Fußball-Könige von Manchester City damit jedoch nicht allzu genau zu nehmen. Der amtierende englische Meister, der in den letzten Jahren die Premier League dominiert hat, wurde nun für seine Unpünktlichkeit bestraft. Insgesamt muss der Verein eine Strafe von 2,5 Millionen Euro zahlen – und das allein fürs Zuspätkommen!

Der Grund? Manchester City erschien in den vergangenen zwei Spielzeiten bei insgesamt 22 Spielen verspätet zum Anstoß. Diese Verspätungen summierten sich zu einer Gesamtzeit von 39 Minuten und 52 Sekunden. Im Vergleich zu anderen Disziplinarvergehen im Fußball ist das eine enorme Summe, die für Aufsehen sorgt.

Unpünktlichkeit: Ein wiederkehrendes Problem

Von den 22 Vorfällen waren fünf vor der ersten Halbzeit und 18 vor der zweiten Halbzeit. Besonders kurios war das Heimspiel gegen Newcastle United im August 2023: In diesem Spiel gelang es den „Skyblues“, sowohl vor der ersten als auch vor der zweiten Halbzeit zu spät auf den Platz zurückzukehren. Diese ständigen Verspätungen haben nun zu erheblichen Konsequenzen geführt.

Wie es zu diesen wiederkehrenden Verspätungen kam, bleibt spekulativ. Doch es ist nicht unwahrscheinlich, dass Pep Guardiola, bekannt als Taktik-Fanatiker und einer der innovativsten Trainer im modernen Fußball, in den Pausen eine Menge zu besprechen hatte. Bemerkenswert ist, dass die Verspätungen besonders häufig in Spielen auftraten, die zur Halbzeit noch unentschieden oder knapp waren. Dies könnte darauf hinweisen, dass Guardiola in solchen Situationen möglicherweise intensivere Ansprachen hielt, um die Strategie für die zweite Halbzeit anzupassen.

Regel L.33 der Premier-League-Spielordnung

Die Regel L.33 der Premier-League-Spielordnung besagt, dass eine Verzögerung des Spielbeginns ohne triftigen Grund zu bestrafen ist. Diese Regel wurde eingeführt, um sicherzustellen, dass die Spiele pünktlich beginnen und die weltweiten TV-Übertragungen planbar sind. Dadurch stehen die Trainer während der Halbzeitpause unter erheblichem Zeitdruck, da jegliche Verzögerungen teuer werden können. Die sportliche Fairness spielt hier nur eine sekundäre Rolle; vielmehr geht es um die Einhaltung des strikten Zeitplans, der durch die globalen TV-Übertragungen vorgegeben wird.

Ein Beispiel, das zeigt, wie ernst diese Regel genommen wird, ist eine Strafe gegen Borussia Dortmund im Juni 2024. Der Verein musste 20.000 Euro zahlen, weil Torhüter Gregor Kobel eine längere Ansprache im Spielerkreis hielt und verspätet zur Seitenwahl erschien. Dadurch verzögerte sich der Anstoß um eine Minute.

Hohe Strafen als Abschreckung: Ein teures Beispiel

Die 2,5 Millionen Euro Strafe für Manchester City entsprechen einer Geldbuße von etwa 62.500 Euro pro Minute Verspätung. Zum Vergleich: Eintracht Frankfurt musste in der Bundesliga-Saison 2023/24 für verschiedene Pyrotechnik-Vergehen insgesamt 846.950 Euro zahlen. Diese Beträge verdeutlichen, wie ernst die Ligen die Einhaltung ihrer Regeln nehmen und dass die Strafen darauf abzielen, künftige Verstöße zu verhindern. Die Erlöse aus diesen Strafen gehen in der Regel an Stiftungen und wohltätige Zwecke, im Fall der Bundesliga an Stiftungen des DFB.

Die Rolle der TV-Übertragungen in der Premier League

Ein Hauptgrund für die strikten Regeln und hohen Strafen in der Premier League sind die TV-Übertragungen. Die Premier League gehört zu den meistgesehenen Fußballligen der Welt und wird in über 200 Ländern ausgestrahlt. Die Senderechte sind eine bedeutende Einnahmequelle für die Vereine, und Verzögerungen können erhebliche finanzielle und logistische Probleme verursachen.

Daher legt die Premier League großen Wert darauf, dass die Spiele pünktlich beginnen. Eine Verzögerung kann nicht nur die Sendungen stören, sondern auch die Zeitpläne anderer Programme beeinflussen, was wiederum negative Auswirkungen auf die Einnahmen der Sender haben könnte. Die Strafen für Verstöße gegen die Zeitvorgaben sollen sicherstellen, dass die Clubs und Trainer diese ernst nehmen.

Die Folgen für Manchester City und Pep Guardiola

Für Manchester City und Trainer Pep Guardiola ist diese Strafe nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern auch ein Imageproblem. Guardiola, der für seine detaillierten taktischen Analysen und innovativen Spielstrategien bekannt ist, muss sich nun die Frage gefallen lassen, ob er in seiner Halbzeitansprache möglicherweise die Grenzen der Regularien überschritten hat.

Es wird interessant sein zu beobachten, wie Manchester City und Guardiola auf diese Strafe reagieren werden. Werden sie in Zukunft pünktlicher sein? Oder wird Guardiola weiterhin das Risiko eingehen, um seinen Spielern in der Halbzeit mehr taktische Anweisungen zu geben?

Vergleich zu anderen Strafen im internationalen Fußball

Manchester City ist nicht der einzige Verein, der mit hohen Strafen für Regelverstöße konfrontiert wird. Im internationalen Fußball gibt es zahlreiche Beispiele für Geldbußen, die Vereine und Spieler aufgrund von Verstößen gegen die Regularien zahlen mussten.

Ein Vergleich zeigt, dass Strafen für Unpünktlichkeit zwar selten sind, aber im Kontext des modernen Fußballs immer häufiger vorkommen. Der Fokus auf TV-Rechte und die Vermarktung des Sports hat zu strengeren Vorschriften geführt. Clubs müssen sich an diese halten, um finanzielle und organisatorische Probleme zu vermeiden.

Die Auswirkungen auf die Premier League

Diese Entscheidung der Premier League, Manchester City für seine Verspätungen zu bestrafen, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Liga und die Vereine haben. Es zeigt, dass selbst die größten und erfolgreichsten Clubs nicht vor Strafen sicher sind und dass die Liga entschlossen ist, ihre Regeln konsequent durchzusetzen. Dies könnte andere Vereine dazu veranlassen, ihre eigenen Abläufe und Prozesse während der Halbzeit zu überdenken, um ähnliche Strafen zu vermeiden.