Manager-Beben bei Porsche: Umbruch in der Führungsebene
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Manager-Beben bei Porsche: Umbruch in der Führungsebene

Bei Porsche brodelt es hinter den Kulissen! Die anstehende Aufsichtsratssitzung am kommenden Donnerstag könnte tiefgreifende Veränderungen in der Führungsebene des Sportwagenherstellers bringen. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen sollen mindestens zwei hochrangige Manager ihre Posten verlieren: Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen stehen vor dem Abgang. Doch damit nicht genug – auch Porsche-Chef Oliver Blume könnte ins Visier geraten.

Doppelbelastung: Gibt Oliver Blume sein Porsche-Amt auf?

Seit 2015 lenkt Oliver Blume die Geschicke von Porsche, seit 2022 führt er zudem die Muttergesellschaft Volkswagen. Doch seine Doppelrolle als Vorstandschef beider Unternehmen wurde immer wieder kritisiert. Aktionärsschützer sprechen von möglichen Interessenkonflikten und warnen vor Verzögerungen in Entscheidungsprozessen. Nun gibt es interne Überlegungen, dass Blume seinen Posten bei Porsche noch in diesem Jahr freiwillig abgibt, um sich ausschließlich auf Volkswagen zu konzentrieren.

Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche vor einer entscheidenden Woche

Die kommenden Tage werden für Wolfgang Porsche, den Vorsitzenden des Aufsichtsrats, entscheidend sein. Bereits seit Monaten gibt es in Wolfsburg heftige Diskussionen um Sparmaßnahmen, Stellenabbau und mögliche Werksschließungen bei Volkswagen. Gleichzeitig kämpft die Premiummarke Audi mit rückläufigen Absatzzahlen, und das Geschäft in China entwickelt sich nicht wie erhofft. Eine höhere Präsenz Blumes in Wolfsburg könnte für die Konzernstrategie von Vorteil sein.

Klaus Zellmer als möglicher Nachfolger im Gespräch

Wie aus Unternehmenskreisen verlautet, könnte Skoda-Chef Klaus Zellmer die Nachfolge Blumes bei Porsche antreten. Zellmer, der seit 2022 die VW-Marke Skoda leitet, ist kein Unbekannter in Zuffenhausen: Er begann seine Karriere 1997 als Assistent des Porsche-Vorstands und leitete später das Nordamerika-Geschäft der Marke. Insider vermuten, dass mit der geplanten Neubesetzung an der Spitze von Porsche ein größerer Umbruch in der Führungsebene einhergehen wird.

Kritik an Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen

Die Abgänge von Meschke und von Platen kommen nicht überraschend. Beide Manager standen bereits seit längerer Zeit in der Kritik. Ihnen wird eine Mitschuld am schwächelnden Aktienkurs und an strategischen Fehlentscheidungen gegeben. Laut internen Quellen sollen die Verträge der beiden Manager vorzeitig aufgelöst werden. Ein offizielles Statement zu den Spekulationen gibt es bislang nicht, doch am Samstagabend veröffentlichte Porsche eine knappe Mitteilung auf der Unternehmenswebsite. Demnach wurde Wolfgang Porsche vom Aufsichtsrat beauftragt, Gespräche über eine vorzeitige Vertragsauflösung mit den betroffenen Führungskräften zu führen.

Machtkämpfe und interne Rivalitäten

Besonders brisant: Die Beziehung zwischen Oliver Blume und Lutz Meschke galt schon länger als angespannt. Berichten zufolge soll Meschke selbst Ambitionen auf den Porsche-Chefposten gehegt haben. Doch die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch stellten sich stets hinter Blume und seine Doppelrolle. Nun könnte sich das Blatt wenden.

Fragwürdige Immobiliengeschäfte bringen Meschke unter Druck

Zusätzlich belastet wird Meschke durch Berichte über dubiose Immobiliengeschäfte in Österreich. Zusammen mit Ralf Hofmann, dem Gründer der Beratungsfirma MHP, soll er in Kitzbühel lukrative Villen-Deals abgewickelt haben. Besonders pikant: Zeitgleich kaufte Porsche die letzten 18 Prozent von MHP für über 250 Millionen Euro – ein Geschäft, das Fragen aufwarf. Offiziell hieß es, Meschke habe sich aus den Verhandlungen herausgehalten. Dennoch bleibt der Verdacht bestehen, dass hier persönliche Interessen eine Rolle spielten.

Rückabwicklung des MHP-Deals?

Wie aus Unternehmenskreisen zu hören ist, soll Meschke derzeit versuchen, MHP wieder zu verkaufen. Problematisch ist jedoch, dass die aktuellen Angebote weit unter dem Preis liegen, den Porsche noch im Sommer für die Beteiligung gezahlt hatte. Sollte der Verkauf scheitern, könnte dies weitere finanzielle und reputative Schäden für das Unternehmen nach sich ziehen.

Ein Machtvakuum droht – Wie geht es weiter?

Mit den erwarteten Veränderungen an der Führungsspitze könnte Porsche vor einer unsicheren Phase stehen. Wer Meschke und von Platen ersetzt, ist noch nicht offiziell bekannt. Sollte Oliver Blume tatsächlich seinen Posten räumen, würde ein weiterer zentraler Akteur fehlen. Die kommenden Monate dürften entscheidend für die strategische Neuausrichtung des Unternehmens sein.

Bildnachweis:

Titelbild: Porsche Logo

Bild erstellt: MarleneBitzer

Link: https://pixabay.com/de/photos/porsche-cayenne-suv-geländewagen-826385/