Die Meyer Werft, bekannt für ihre imposanten Kreuzfahrtschiffe, erschließt nun ein neues Geschäftsfeld und steigt in den Bau von Konverter-Plattformen für Offshore-Windparks ein. Diese Konverter sind essenziell für den Stromtransport ins Binnenland und funktionieren ähnlich wie Netzteile von Laptops, indem sie Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt umwandeln – jedoch in weitaus größerem Maßstab.
Offizieller Start des Projekts
Der Wirtschaftsminister von Niedersachsen, Olaf Lies, nahm an der offiziellen Einweihung teil und verewigte sich auf einem gelaserten Grundriss der Plattform. Das Projekt, bekannt als „DolWin delta“, wurde von Amprion, dem Netzbetreiber und Auftraggeber, initiiert und der Stahlbau hat nun auf der Werft begonnen.
Strategische Bedeutung und Zukunftsaussichten
Jan Meyer, Chief Business Innovation Officer der Meyer Gruppe, bezeichnete den Einstieg in dieses Geschäftsfeld als einen bedeutenden Meilenstein. Peter Barth, Co-Geschäftsführer von Amprion Offshore, betonte, dass für die ambitionierten Ausbauziele der Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa deutlich mehr Produktionskapazitäten erforderlich seien. Es werden noch viele weitere Projekte dieser Art folgen.
Finanzielle Herausforderungen und Anpassungsmaßnahmen
Für die Meyer Werft kommt dieser Auftrag zur rechten Zeit, da das Traditionsunternehmen sich in einer der größten Krisen seiner über 200-jährigen Geschichte befindet. Trotz voller Auftragsbücher klafft eine Finanzierungslücke von 2,7 Milliarden Euro, die bis Ende 2027 geschlossen werden muss. Aus diesem Grund haben sich Betriebsrat, Gewerkschaft und Geschäftsführung auf den Abbau von 340 Arbeitsplätzen geeinigt.
Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt für die Meyer Werft, die nun zusätzlich zu ihren renommierten Kreuzfahrtschiffen auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten wird.