Lufthansa-Chef Carsten Spohr ist angesichts der aktuellen Zahlen des Unternehmens zutiefst enttäuscht. Vergangene Woche äußerte er seine Unzufriedenheit deutlich: „Das läuft gerade überhaupt nicht so, wie wir uns das vorstellen.“ Besonders der operative Verlust von 850 Millionen Euro im ersten Quartal 2024, von dem 640 Millionen Euro auf die Hauptmarke Lufthansa entfallen, bereitet dem Konzernchef große Sorgen.
Massive Einschnitte angekündigt
Ein interner Brandbrief, der kürzlich an die Belegschaft gelangte, kündigt drastische Maßnahmen zur Kostensenkung an. Jens Ritter, Bereichsvorstand und Chef von Lufthansa Airlines, erklärte in dem Schreiben, dass die bisherigen Maßnahmen zur Ergebnissicherung nicht ausreichen. Es sollen kurzfristig weitere Einschnitte bei Sach-, Personal- und Projektkosten erfolgen.
Strukturelle Veränderungen statt Krise
Ritter betonte, dass es sich hierbei nicht um eine Krise, sondern um eine strukturelle Veränderung handle. Er wies darauf hin, dass die erzielten Erlöse aufgrund der hohen Kosten niedriger seien als erwartet. Besonders problematisch sei die geringere Anzahl an Flügen und das Fehlen von Geschäftsreisenden nach der Pandemie. Trotz 20 Prozent weniger Flügen ist die Mitarbeiterzahl auf dem Niveau von 2019 geblieben, was zu einem deutlichen Produktivitätsverlust führt.
Kosten sollen drastisch gesenkt werden
Um den wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, plant Lufthansa umfangreiche Einsparungen. Die Sachkosten in den administrativen Bereichen sollen um 20 Prozent, die Marketingkosten um zehn Prozent reduziert werden. Zudem sind keine Neueinstellungen in der Verwaltung vorgesehen. Hohe Tarifabschlüsse und zunehmende Konkurrenz auf lukrativen Strecken nach Asien und in die USA verschärfen die Situation zusätzlich.