Die Deko-Kette Depot, ein bekannter Name im deutschen Einzelhandel mit rund 300 Filialen, hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Diese Maßnahme ist Teil eines Rettungsplans, um das Unternehmen vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren und eine nachhaltige Sanierung anzustreben. Inhaber Christian Gries und der Restrukturierungsexperte Sven Tischendorf spielen dabei eine zentrale Rolle.
Hintergrund: Die Entscheidung für das Schutzschirmverfahren
Die wirtschaftliche Lage von Depot vor dem Insolvenzantrag
Depot, Teil der Gries Deco Company, kehrt mit der Insolvenz in Eigenverwaltung zu den Wurzeln zurück, nachdem es erst 2019 von der Migros-Gruppe zurückgekauft wurde. Der Umsatzrückgang von über 400 Millionen Euro vor der Pandemie auf 330 Millionen Euro im letzten Jahr deutet auf die Herausforderungen hin, denen sich das Unternehmen gegenübersieht.
Gründe für die Insolvenzanmeldung
Die Insolvenz in Eigenverwaltung wurde aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit eingeleitet, um das Unternehmen vor dem Aus zu bewahren und eine geordnete Restrukturierung zu ermöglichen. Christian Gries betont die Notwendigkeit, den Sanierungsprozess zu beschleunigen, um nicht weiterhin Liquidität zu verlieren.
Insolvenzverfahren: Einblick in die nächsten Schritte
Die Rolle von Sven Tischendorf
Sven Tischendorf, ein erfahrener Restrukturierungsspezialist, ist entscheidend für die Durchführung des Insolvenzverfahrens. Seine Einschätzung der Zukunftsaussichten von Depot trotz der aktuellen Herausforderungen ist optimistisch, insbesondere aufgrund der soliden Liquiditätslage des Unternehmens.
Prüfung und mögliche Filialschließungen
Jede der rund 300 Filialen von Depot wird einer eingehenden Überprüfung unterzogen, um ihre wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit zu bewerten. Dies könnte zur Schließung unrentabler Standorte führen, wobei langfristig ein positiver Vorsteuergewinn angestrebt wird.
Verhandlungen mit Vermietern und Lieferanten
Ein zentraler Bestandteil der Restrukturierung ist die Neuverhandlung von Mietverträgen und Lieferbedingungen. Flexible Mietkonditionen, die an den Umsatz gekoppelt sind, sollen die finanzielle Belastung reduzieren und das Risiko auf mehrere Parteien verteilen.
Branchentrends und Herausforderungen im Einzelhandel
Zunahme von Großinsolvenzen im Einzelhandel
Depots Insolvenzantrag steht nicht isoliert da. Eine steigende Anzahl von Einzelhändlern in Deutschland sieht sich ähnlichen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber, was auf strukturelle Probleme in der Branche hinweist.
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie
Wie viele andere Einzelhändler war auch Depot von den Auswirkungen der Pandemie betroffen, was zu einem Umsatzrückgang und anderen betrieblichen Schwierigkeiten führte.
Zukünftige Schritte und Hoffnungen für Depot
Zielsetzungen für die kommenden Monate
Das Management strebt an, bis Ende September 2024 Klarheit über die zukünftige Aufstellung von Depot zu gewinnen, einschließlich der Anzahl der weiterzuführenden Filialen und der Mitarbeiter.
Planung des Insolvenzverfahrens
Ein detaillierter Insolvenzplan soll bis Januar 2025 erstellt werden, der die Grundlage für die langfristige finanzielle Gesundung und Wiederbelebung des Unternehmens bildet.