Supermarkt und Discounter: Diese Firmen stecken hinter den Eigenmarken – ein Test
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Supermarkt und Discounter: Diese Firmen stecken hinter den Eigenmarken – ein Test

Sparfüchse wissen: Wer die Supermarkt-Regale etwas weiter unten durchforstet, der findet dort die kleinen Preise. Schaut man genauer hin, sieht man häufig fast identische Nährwert-Angaben und Rezepturen. Bei einem Blick auf die Packungen zeigt sich: Oft stimmen die Hersteller-Adressen von Markenprodukten mit denen der Eigenmarken überein. Einen konkreten Hinweis darauf, welche große Marke hinter den günstigen Varianten steckt, sucht man vergebens. Der Grund: Die Hersteller wollen ihre Marke schützen. Mit der steigenden Menge an Eigenmarken wollen Supermärkte mehr Kontrolle über das Warenangebot erlangen. Discounter und Supermärkte wollen dadurch Einfluss nehmen. Dabei geht es zum einen um Qualität, aber auch um Gewinnsteigerungen und Marktmacht.

Hinter diesen No-Name-Produkten stehen namhafte Marken

Die Produktion von Marken- und No-Name-Produkten findet häufig unter einem Dach statt:

  • Bauer Milch stellt Molkerei-Produkte für Kaufland, Netto und Rewe her.
  • Frosta produziert Tiefkühlware für viele Handels-Ketten.
  • Bahlsen produziert No-Name-Produkte für Discounter und Supermärkte.
  • Lambertz-Gebäck stammt aus derselben Fabrik wie die No-Name-Produkte von Aldi.
  • Coppenrath und Wiese produziert No-Name-TK-Torten.

Weitere konkrete Produkt-Beispiele:

PRODUKT-EIGENMARKE

HERSTELLER

„Bauernglück“ von Aldi

Wiesenhof, Tönnies und Willms

Bio Butter von Netto, Lidl und Penny

Aula Foods

Biscotto Soft Cake Orange (Aldi)

Griesson - De Beukelaer

Casa Morando Mozarella (Aldi)

Zott

Chateau Erdnuss & Flakes (Aldi)

Storck

Choceur Milch Mäuse Haselnuss (Aldi)

Storck

Choceur Riesen Schokoküsse (Aldi)

Storck

Choceur Schoko Knusper Riegel Vollmilch (Aldi)

Storck

ja! Kräuterbaguette (Rewe)

Meggle

Green Grocer Rahmspinat (Lidl)

Iglo

Eridanous Gyros Reispfanne (Lidl)

Frosta

Körner Joghurt (Aldi Süd)

Ehrmann

ja! Allgäuer Schmelzkäse (Rewe)

Hochland

K-Classic Sahne Milchreis (Kaufland)

Molkerei Müller

Pic Frisch Frischkäse (Lidl)

Exquisa

Dulano Delikatess Leberwurst (Lidl)

Herta

Pommersche Gutsleberwurst (Rewe)

Rügenwalder

Goldähren Buttertoast (Aldi Nord)

Golden Toast

Be Light Erdnuss Flips (Aldi Süd)

Lorenz Bahlsen Snack-World

Crusti Croc Teddy’s Hit (Lidl)

Chio

Unter anderem produziert die DE-VAU-GE Gesundkostwerk Deutschland GmbH Cerealien, Müsli, Drinks und Riegel für „Private Label Produkte“ von Supermärkten und Discountern.

Qualität muss nicht teuer sein

Die Stiftung Warentest hat im vergangenen Jahr 1414 Produkte unter die Lupe genommen und dabei Geschmack, Konsistenz, Geruch, Mundgefühl und Aussehen bewertet. Das überraschende Ergebnis: Die Eigenmarken der Supermärkte schneiden mit einer durchschnittlichen Bewertung von 2,7 besser ab als die Marken-Produkte mit 2,8.

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Die Tester konnten kaum merkliche Unterschiede zwischen Marken- und Billig-Produkten feststellen. Doch in der Labor-Untersuchung hatten die Markenartikel die Nase vorn: In den Eigenmarken wurden mehr Keime gefunden. Trotzdem kein Grund zur Sorge – die meisten Lebensmittel der Untersuchung zeigten keine bedenklichen Schadstoffe. Ein weiteres Ergebnis der Stiftung Warentest zeigt, dass man beim Griff zur günstigeren Variante rund 34 Prozent sparen kann.

Besonders groß ist der Preis-Unterschied bei Chips, Balsamico-Essig und Mineralwasser. Aber auch bei Milchreis und Buttermilch zahlt man für Markenprodukte oft mehr als das Doppelte im Vergleich zu den Eigenmarken vom Discounter. Die Produzenten kalkulieren clever: Die üppige Gewinnspanne des Markenproduktes finanziert die günstigen Produkte mit, bei denen die Marge oft sehr viel niedriger ausfällt.