Warenhauskette Breuninger steht zum Verkauf
Featured

Warenhauskette Breuninger steht zum Verkauf

Die Warenhauskette Breuninger, die Standorte in bedeutenden Städten wie Stuttgart, Düsseldorf und Leipzig unterhält, steht zum Verkauf. Diese Nachricht wurde von der „Wirtschaftswoche“ bekannt gegeben und hat großes Interesse in der Branche geweckt. Laut dem Bericht beabsichtigt die Eigentümerfamilie, sowohl das Handelsgeschäft als auch die zugehörigen Immobilien zu verkaufen. Insgesamt haben 31 Unternehmen ihr Interesse bekundet, und erste Angebote sollen bis Oktober vorliegen.

Die Geschichte und Bedeutung von Breuninger

Breuninger hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. Das Unternehmen wurde 1881 von Eduard Breuninger in der Stuttgarter Münzstraße gegründet und eröffnete 1908 ein zweites Geschäft. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs Breuninger zu einer der bekanntesten Warenhausketten in Deutschland heran. Heute betreibt Breuninger insgesamt 13 Warenhäuser, davon zwölf in Deutschland und eines in Luxemburg. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch im E-Commerce tätig und betreibt einen Online-Shop in zehn Ländern. Mit rund 6.500 Beschäftigten erzielte Breuninger im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 1,5 Milliarden Euro.

Der Verkaufsprozess und die Bewertung des Unternehmens

Der Verkaufsprozess für Breuninger wurde laut „Wirtschaftswoche“ bereits im Juni gestartet. Die Eigentümerfamilie möchte sowohl das Handelsgeschäft als auch die Immobilien verkaufen. Der Wert des Unternehmens wird nach Abzug der bestehenden Schulden auf rund zwei Milliarden Euro geschätzt, wobei der Großteil dieser Summe – etwa 1,8 Milliarden Euro – auf die Immobilien entfällt.

Breuninger ist vor allem für seine Standorte in prominenten Lagen bekannt. Das Hauptgeschäft befindet sich in Stuttgart, und auch die Filialen in Düsseldorf und Leipzig sind bedeutende Standorte. Aufgrund ihrer zentralen Lagen haben die Immobilien einen hohen Wert, was das Interesse potenzieller Käufer zusätzlich erhöht.

Potenzielle Käufer: Wer ist interessiert?

Internationale Warenhausketten

Zu den Interessenten für das Handelsgeschäft von Breuninger gehören laut „Wirtschaftswoche“ unter anderem zwei bekannte europäische Warenhausketten: die spanische El Corte Inglés und die französische Galeries Lafayette. Beide Unternehmen haben Erfahrung im gehobenen Einzelhandel und könnten von einer Expansion in den deutschen Markt profitieren.

El Corte Inglés ist die größte Warenhauskette Spaniens und bekannt für ihr breites Sortiment, das von Mode über Elektronik bis hin zu Lebensmitteln reicht. Das Unternehmen hat bereits Erfahrungen mit internationalen Expansionen gesammelt und könnte mit dem Kauf von Breuninger seinen Einfluss in Europa weiter ausbauen.

Galeries Lafayette, eine der renommiertesten Warenhausketten Frankreichs, steht ebenfalls auf der Liste der potenziellen Käufer. Die Marke ist vor allem für ihr Luxussortiment und ihre ikonischen Kaufhäuser, insbesondere in Paris, bekannt. Ein Erwerb von Breuninger könnte Galeries Lafayette dabei helfen, ihre Präsenz in Deutschland zu stärken.

Institutionelle Investoren

Für die Immobilien von Breuninger gibt es ein starkes Interesse seitens institutioneller Investoren. Zu den potenziellen Käufern zählen unter anderem die Frankfurter Fondsgesellschaften Deka, DWS und Union Investment. Diese Gesellschaften investieren häufig in Immobilien als stabile Kapitalanlagen und könnten von den erstklassigen Standorten der Breuninger-Häuser profitieren.

Internationale Mischkonzerne und Unternehmer

Neben den europäischen Warenhausketten und institutionellen Investoren zeigen auch internationale Mischkonzerne Interesse am Kauf von Breuninger. Zu diesen zählt die thailändische Central Group, die bereits Erfahrung im Einzelhandelssektor hat und in der Vergangenheit das deutsche KaDeWe sowie andere europäische Warenhäuser übernommen hat. Ein weiterer potenzieller Käufer ist der US-amerikanische Unternehmer Richard Baker, der bereits im Frühjahr zusammen mit einem Konsortium die insolvente Warenhauskette Galeria Kaufhof übernommen hatte.