Staats-Einstieg bei Meyer Werft beschlossen
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Staats-Einstieg bei Meyer Werft beschlossen

Die traditionsreiche Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg steht vor großen Herausforderungen. Um das Unternehmen zu retten, beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestags am Mittwochmorgen den Einstieg des Bundes mit 200 Millionen Euro.

Unterstützung durch Bund und Land

Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung des Bundes soll auch das Land Niedersachsen mit weiteren 200 Millionen Euro einsteigen. Zudem planen Bund und Land, jeweils mit einer Milliarde Euro für Kredite zu bürgen. Diese Einigungen müssen bis zum 15. September getroffen werden. Bis Ende 2027 benötigt die Meyer Werft fast 2,8 Milliarden Euro zur Finanzierung von Schiffsneubauten.

Wirtschaftliche Schieflage der Meyer Werft

Die Werft befindet sich in einer finanziellen Krise, weil die Preise für Energie und Rohstoffe stark gestiegen sind und 80 Prozent des Kaufpreises für Schiffe erst bei deren Auslieferung bezahlt werden. Dennoch konnte die Meyer Werft kürzlich einen Auftrag über vier Kreuzfahrtschiffe für die „Disney Cruise Line“ bis 2031 sichern.

Bedeutung für Wirtschaft und Militär

Die Rettung der Meyer Werft wird sowohl mit ihrer wirtschaftlichen Bedeutung als auch mit militärischen Überlegungen begründet. Laut einem vertraulichen Bericht des Finanzministeriums könnte die Meyer Werft im Falle einer Verschärfung der geopolitischen Lage eine wichtige Rolle im deutschen militärischen Schiffbau spielen.

Beteiligung an militärischen Projekten

Die Meyer Werft ist bereits an mehreren militärischen Projekten beteiligt, darunter ein Neubauprojekt des Marine-Betriebsstoffversorgers Klasse 707 sowie der Neubau einer Kaianlage des Marinearsenals Warnow-Werft, die auch von der Bundeswehr und der NATO genutzt werden soll.